28. Januar 2019

Der „Troubleshooter!?“

Ich werde gerade wieder zum Thema „Konflikttraining“ (und auch „Extremismusprävention“) „bombardiert“! In der vorigen Woche zuerst von einer verzweifelten Mama wegen Mobbing per WhatsApp kontaktiert, dann von zwei PädagogInnen wegen aktueller Fälle bei zunehmendem Mobbing und Radikalisierung angesprochen und am Wochenende von einem besorgten Pädagogen wegen Cybermobbing telefonisch nachgefragt; und ich soll – wie in vielen anderen Fällen auch – als der „Troubleshooter“ komplexe Probleme zeitlich rasch (auf-)lösen!

Ein kurzer Themen-Ausschnitt
Klassen lassen sich nicht mehr unterrichten; wir PädagogInnen stehen am Rande der Verzweiflung, einige haben mittlerweile w.o. gegeben; Eltern sind tagtäglich überfordert (kurzer Auszug aus einer WhatsApp-Nachricht: Hallo Herr Ebenschweiger … meine Tochter wurde gemobbt … jetzt fängt die Hölle wieder an … ich bin total verzweifelt … jetzt liegt meine Hoffnung bei Ihnen … bitte helfen Sie uns …); Regeln werden von Kindern und Jugendlichen außer Kraft gesetzt; seelische und körperliche Verletzungen sind an der Tagesordnung; Hilflosigkeit auf allen Ebenen macht sich breit …!

Alle Beteiligten möchten eine rasche – am besten eine sofortige – Lösung und viele wollen gleichzeitig, dass diese Situationen „geheim“ bleiben, aus Angst, dass Eltern nicht auf- oder abgeschreckt werden, keine Vorwürfe oder Schuldzuschreibungen passieren, nicht Untätigkeit oder Vertuschung unterstellt wird, Medien nicht aufspringen und die Schule in die Öffentlichkeit zerren uam.; das Dunkelfeld ist daher riesig!

Zum besseren Verständnis: Das „Konflikttraining“ in aller Kürze
Prävention allein reicht hier nicht mehr; Konflikttraining als zusätzliche systemische Intervention ist gefragt – und das mittlerweile ab der 4. Volksschulklasse!

 „Konflikttraining“ ist Prävention und systemische Intervention in einem, d.h. ein Mehr-Ebenen-Programm, dessen Methoden auf die individuelle Ebene und auf die Klassen- und Schulebene gerichtet sind.

Das bedeutet, es bewirkt im Rahmen der universellen und auch selektiven Prävention z.B. den Wissenstransfer über (Cyber-)Mobbing, Zwangskontext, Machtungleichgewicht, ein besseres Klassenklima, mehr Empathie untereinander, durch Bedürfnisaufschub eine bessere Selbstkontrolle und …

… im Rahmen der indizierten Prävention und systemischen Intervention einen Perspektivenwechsel, das Beenden von (Cyber-)Mobbing, Umgang mit Gruppenkonflikten und Stärkung der Klassengemeinschaft auf SchülerInnen-Ebene und Sicherheit und Methodenkompetenz auf Ebene der PädagogInnen und …

… durch Information der Eltern sowie Weiterbildung der PädagogInnen ein besseres Verständnis auf mehreren Ebenen, Erkennen des phasenorientierten, multidynamischen und gruppenbezogenen Phänomens (Cyber-)Mobbing, Reduktion von emotionaler Betroffenheit – Ärger, Zorn, Ängste, Hilflosigkeit, Überforderung – und …

… wenn gewünscht, die Unterstützung bzw. Begleitung in einem Organisationsentwicklungsprozess gegen Gewalt als „Masterplan“.

Die Kurz-Ziele des „Konflikttrainings“ sind:

  • Zusammenarbeit zwischen PädagogInnen und mit Eltern fördern;
  • Arbeitszufriedenheit erhöhen und Burnout verhindern;
  • Schulen | Organisationen in ihrem Organisationsentwicklungsprozess begleiten;
  • emotionale Kompetenzen entwickeln und Konflikte konstruktiv lösen;
  • Kinder und Jugendlichen wertschätzend und konsequent (autoritativ) Werte, Normen, Arbeitshaltungen und soziale Spielregeln vermitteln;
  • durch den Aufbau tragfähiger persönlicher Beziehungen zwischen Lehrern und Schülern, die Bindung und damit die Lernmotivation steigern;
  • die Integration der einzelnen Kinder und Jugendlichen in das soziale System einer Gruppe oder Klasse fördern, um damit das Gemeinschaftsgefühl und den Zusammenhalt stärken;
  • Eigeninitiative, Engagement und Partizipation der Kinder und Jugendlichen ermöglichen, um eine positive Identifikation mit der Einrichtung zu erreichen und
  • die Resilienz bzw. psychische Widerstandsfähigkeit der Kinder und Jugendlichen stärken, um damit Gewalt, Fremdenfeindlichkeit, Abhängigkeiten und andere Verhaltensauffälligkeiten verhindern oder reduzieren.

Es gilt, für die Unterstützung der verschiedenen Zielgruppen „ein dickes Brett zu bohren“ und zwar kompetent und punktgenau! Alles andere bedeutet „Luftschlösser“ zum Nachteil und auch zum Schaden von Kindern, Jugendlichen, Eltern, PädagogInnen und MultiplikatorInnen zu bauen!

Kontakt:
Günther Ebenschweiger
T.: 0676-4 25 4 25 4
M: info@ebenschweiger.at
W: www.aktivpraeventiv.atwww.praeventionskongress.atwww.medienhelden.atwww.beccaria.atwww.lifescout.at(in Kürze)