September 12, 2020 10:28 am

Die Kinder von Moria

Wie damit die Gefahr der Extremismen steigt!

Bei der emotionalen Debatte um die Kinder von Moria fehlt mir eine entscheidende Dimension: die Sicht auf Extremismen!

Die europäische und speziell die österreichische Haltung wird von islamistischen Extremisten bewusst genutzt, um weitere Kinder, Jugendliche und Erwachsene zu radikalisieren.

Ich beschäftige mich seit Jahren mit „phänomen- bzw. ideologieübergreifender Prävention“, die sich gegen Extremismen wendet und musste zunehmende Selbstethnisierung – das Zurückziehen auf die eigene Religion, Kultur, Familie … – zunehmende Radikalisierung und Gewalt feststellen; d.h. der Islamistische- und der Rechts-Extremismus schaukeln sich gegenseitig auf.

Bemerkbar ist das ganz besonders bereits in den Kindergärten, in den Schulen, bei Jugendlichen, Lehrlingen und selbstverständlich auch Erwachsenen.

Was jetzt die Situation noch verschärft ist, dass MultiplikatorInnen – also jene, die mit Kindern, Jugendlichen, Familien arbeiten – …

  1. kaum Wissen über phänomen- bzw. ideologieübergreifende Prävention haben;
  2. nicht wissen, wie man eine kontroverse Diskussion führt;
  3. Angst haben, wenn sie was Falsches sagen oder Gesagtes falsch interpretiert wird, mit beruflichen und | oder persönlichen Konsequenzen rechnen müssen;
  4. kaum Unterstützung durch Vorgesetzte erfahren und
  5. im Falle von Veröffentlichung, medial vorgeführt und „vorverurteilt“ werden!

Ich bin überzeugt, dass es nicht lange dauern wird, bis mich SchulleiterInnen, PädagogInnen, TrainerInnen kontaktieren und mich um Unterstützung ersuchen!

Eine Anmerkung am Rande:
Phänomen- bzw. ideologieübergreifende Prävention ist in Österreich eher nicht erwünscht, weil – wie ich vor kurzem bei einer Diskussion mit EntscheidungsträgerInnen als „Nebengeräusch“ wahrgenommen habe – Prävention gegen Rechtsextremismus nicht unterstützt wird.

Ich möchte den sprichwörtlichen Teufel nicht an die Wand malen, aber derzeit haben wir es noch mit friedlichen Demonstrationen zu tun, wenn wir uns aber weiter so verhalten wie gegen die Kinder von Moria, dann befürchte ich, wird es nicht „nur“ bei aktueller Gewalt im Kindergarten, Schule … bleiben, sondern die Gewalt wird nach dem „WIR UND DIE-DISKURS“ auch zunehmend auf der Straße und in der Öffentlichkeit stattfinden!

Kein wirklich erfreulicher Ausblick!

LG
Günther Ebenschweiger