17. Oktober 2020

Meine große Bitte: Schützen wir unsere Kinder!

Die Corona-Pandemie trifft uns alle und trotzdem gibt es Menschen, die aus „Überzeugung“, aus Egoismus, aus Narzissmus, aus Parteidisziplin und aus anderen Gründen nicht bereit sind, die Maßnahmen dagegen mitzutragen; mit schweren Folgen für uns alle und insbesondere für die Kinder.

Beispiel Verkehr

Auf meinem Grundstück – wenn es groß genug wäre – kann ich, sofern der Lärm nicht die Nachbarn stört, herumfahren; mit quietschenden Reifen, nicht angegurtet, so schnell wie möglich uam. 

Sobald ich aber auf die Straße fahre, bin ich Teil einer großen Community; und dafür gibt es Regeln – moralische, menschliche und gesetzliche; wie z.B. die Straßenverkehrsordnung, das Kraftfahrgesetz und viele Gesetze mehr.

Stellen wir uns jetzt – wie bei den KritikerInnen der Pandemie – vor, ein Teil der VerkehrsteilnehmerInnen würde aktiv diese Regeln missachten; z.B. bei Rot über die Kreuzung fahren, vor Schutzwegen nicht anhalten, vor Schulen rasen, Überholen trotz Gegenverkehr …; das Chaos wäre perfekt und für viele Menschen würde das den Tod bedeuten.

Beispiel Pandemie

Die gleiche Situation haben wir bei der Corona-Pandemie! Allerdings wären die Folgen für uns alle – und ganz besonders für unsere Kinder und unsere gemeinsame Zukunft ­– viel umfassender; ja sogar verheerend!

Aktuelle Situation

In den letzten Wochen habe ich mit meinen Lebenskompetenz- und Gewaltpräventions-Training vor Ort folgende „Erfolge“ erreicht:

  1. Ich konnte fünf Mobbing-Opfer identifizieren und gleichzeitig die Klassen, die PädagogInnen und die Eltern stärken;
  2. ich konnte durch meine Vor-Ort-Arbeit in Zusammenarbeit mit den Behörden vier Kinder aus einem Gewaltmartyrium befreien; die Kinder mussten dem Ehepaar abgenommen werden;
  3. ich konnte ein Mädchen, das aus „Schulangst“ in diesem Schuljahr noch nicht die Schule besucht hatte, „motivieren“ in die Schule zu gehen; und sie tut das heute noch und
  4. ich konnte ein Mädchen als Mobbing-Opfer und die Mutter auf Grund der familiären Situation „motivieren“ eine Fachstelle aufzusuchen und sich somit Hilfe zu holen!

Wenn jetzt einige unter uns meinen, die Regeln gegen diese Pandemie nicht einhalten zu müssen, gefährden sie uns alle, aber ganz besonders die Kinder und Jugendlichen, die gerade in dieser schwierigen Zeit Verständnis, Zuhören, Motivation, Menschlichkeit und unser aller Unterstützung bedürfen.

Wenn die Kontakte – auch von uns ExpertInnen – wieder gecancelt werden müssen, dann bleiben die Kinder und somit unsere Zukunft auf der Strecke.

Ich könnte es mir leicht machen und sagen, dann habe ich mehr Zeit für mich! Tue ich aber nicht, weil ich mich (mit-)verantwortlich fühle für ein gutes Leben und ein gewaltfreies Aufwachsen der Kinder.

Lassen wir unsere Kinder nicht im Stich!

Ein indianisches Sprichwort sagt:
„Wir haben die Welt nur von unseren Kinder geliehen!“ und das bedeutet, wir haben die Verpflichtung und Verantwortung übernommen, diese geliehene Welt den Kindern unbeschadet weiterzugeben!

Ich bitte daher alle darüber nachzudenken und zu reflektieren, ob es nicht – wie auch im Straßenverkehr – Sinn ergibt, sich an verordnete Regeln zu halten und damit – und das ist meine große persönliche Bitte – unsere Kinder und ihre Zukunft nicht im Stich zu lassen!

LG
Günther Ebenschweiger