4. August 2021

Eigene Ängste „entsorgen“!

Medien berichteten die letzten Tage über die Zunahme von Eltern, die – offenbar wegen der Covid-19-Tests – ihre Kinder von der Schule abgemeldet haben!

„Bitte schickt eure Kinder in die Schule!“

Ich verstehe Sorgen, Ängste und Bedürfnisse, doch aus meiner Sicht gibt es keine Alternative zur Schule, zu oft lebenslangen Beziehungen und Bindungen, zur Motivation, Ermutigung und zur Stärke für die Zukunft. Nicht umsonst gibt es so viel Abstimmungsbedarf bei der Sitzordnung, der Klassenzuteilung und dem gemeinsamen „Aussuchen“ von Schulen, Universitäten uvm.

Damit richte ich – um zu motivieren und zu ermutigen, statt überzeugen zu wollen – folgenden Appell an die Eltern: „Schule ist ein Ort der Bildung und der Erziehung, ein Ort der Sozialisation unter Gleichaltrigen (Peergroup), ein Ort, an dem man FreundInnen findet, an dem man auch Spaß hat und ein Ort, an dem man sich Kompetenzen uvm. aneignet!“

So zeichnen mir Kinder auf die Frage „Was macht euch Spaß?“ Bilder von der Klasse, von SchülerInnen, die ihre Freude geworden sind, mit denen sie gemeinsam spielen oder lernen, gemeinsam vieles Erleben und denen sie viele „Geheimnisse“ anvertrauen können und so auch oft Erleichterung erfahren!

Generationengrenze

Daher liebe Eltern: „Bitte „entsorgt“ nicht eure Ängste über eure Kinder, sondern berücksichtigt die „Generationengrenze“; das bedeutet, ihr seid als Erwachsene verantwortlich für die Zukunft eurer Kinder! Wenn ihr eure Kinder als Teil des eigenen Selbst betrachtet, missbraucht ihr sie und missachtet die Generationengrenze!“ 

Eigene Ängste „entsorgen“

Aus der klinischen Arbeit ist bekannt, dass Eltern mit unverarbeiteten Erfahrungen dazu neigen, diese Erfahrungen mit den Kindern zu inszenieren!

Durch vielfältige heftige Affekte wie Wut, Scham und Angst machen Eltern unbewusst und ungewollt ihre Kinder zu „Opfern“ und es entsteht auf diese Weise ein Teufelskreis von Erfahrungen, die von der Eltern- auf die Kindergeneration übertragen werden.

Warum appelliere ich an die Eltern?

In meiner langjährigen gewaltpräventiven Arbeit mit Kindern war und ist mir wichtig: 

  1. die Sorgen, die Ängste, die Bedürfnisse der Kinder, Eltern und auch der Schulen zu berücksichtigen, zu verstehen, zu akzeptieren und gemeinsam nach Lösungen zu suchen und zu finden;
  2. Menschen zu motivieren und ermutigen, statt zu überzeugen;
  3. den Dialog auch unter Berücksichtigung von „Differenz“ zu suchen und
  4. gemeinsam ein „alternatives Narrativ“ als „Ausweg“ zu finden und anzubieten!

Prävention ist eine unabhängige Disziplin und Profession und ich biete mich als jemand, dem Kinder und ihre Zukunft sehr am Herzen liegen, für interessierte Eltern an, gemeinsam nach Lösungen für die erwachsenen und kindlichen Bedürfnisse zu suchen; und – so hoffe ich – zu finden!

Sie erreichen mich unter info@ebenschweiger.at

Günther Ebenschweiger