3. Oktober 2021

Liebe Eltern: meine Warnung und Bitte!

Liebe Mütter, liebe Väter!

Ihre Kinder sind Ihre Schätze und sind auch – gesellschaftlich gesehen – unsere Schätze, weil davon die Zukunft Ihrer Kinder und unserer gemeinsamen Zukunft abhängig ist.

Schätze müssen geschützt, umsorgt, bewahrt und gepflegt bleiben, damit sie Schätze bleiben. Für die Kinder im Konkreten müssen die Beschützenden, Umsorgenden, Bewahrenden und Pflegenden, Bindungen eingehen, Empathie vermitteln, sich Zeit nehmen, respektvoll agieren und reagieren, Wertschätzung vermitteln und Lebenskompetenzen aufbauen; das heißt zusammengefasst: aktiv sein!

Um genau dieses aktiv sein bitte ich Sie, um Gewalt und ganz speziell massives Mobbing | Cybermobbing zu verhindern oder – wenn es auftritt – rasch zu beenden.

Warum gibt es so viele MobberInnen?

Diese Frage wird mir bei meinen Sozialtrainings, Workshops und Seminaren praktisch immer gestellt. Die Antwort ist nicht einfach, denn Mobbing hat viele Ursachen, zwei davon sind allerdings die Hauptursachen; ich versuche es in aller Kürze!

Erziehung

Die erste Ursache ist eine Erziehung, in der Kinder nicht ausreichend menschliche Grundbedürfnisse erfahren und entwickeln – Sicherheit, Beziehung und Bindung, Autonomie und Freiheit, Stimulation und Spaß sowie Anerkennung und Feedback. 

Zwangskontext und Peergroup

Die zweite Ursache ist der Zwangskontext einer Kindergartengruppe, einer Klasse oder – für Erwachsene – z.B. die Abteilung und damit zusammenhängend die entstandene Peergroup; also die Gleichaltrigengruppe.

Wenn also Kinder, denen menschliche Grundbedürfnisse und Empathie fehlen und die gleichzeitig eine hohe soziale Intelligenz und Manipulationsfähigkeit besitzen, in einer Peergroup zusammenkommen, ist die Wahrscheinlichkeit von körperlicher, seelischer und sexueller Gewalt und von (Cyber-)Mobbing sehr hoch. Nicht von ungefähr sitzt – statistisch gesehen – in jeder Klasse ein Mobbingopfer.

Warum jetzt meine Warnung an die Eltern?

Gewalt und (Cyber-)Mobbing können daher im Fall eins von Grund auf durch sie, liebe Eltern, in der Erziehung und im Fall zwei durch eine Stärkung der Peergroup und dem Schutz einzelner Kinder verhindert oder reduziert werden.

Das heißt, Mobbingprävention ist entweder vor Ort in der Familie durch die Familie und vor Ort im Kindergarten oder vor Ort in der Schule möglich; aber keinesfalls außerhalb dieser Institutionen.

Damit aber Kinder gestärkt und geschützt werden können, braucht es eine theoretische und praktische Fundierung der ExpertIn, die in vielen Fällen fehlt und damit erfahren gemobbte Kinder zusätzlich eine Sekundärviktimisierung – sie werden nochmals Opfer – und nehmen dieses Trauma mit allen Folgen ins Erwachsensein mit.

Meine Bitte!

Liebe Mütter, liebe Väter!

Bewahren Sie Ihren Schatz vor Gewalt und Mobbing und werden Sie aktiv. Interessieren Sie sich für Ihr Kind und für Themen und lassen Sie bitte nicht zu, dass Ihr Kind durch Gewalt und Mobbing massive kognitive und emotionale Schädigungen erleidet.

LG Günther