21. Januar 2019
Den „Resetknopf“ drücken
Danke für die vielen positiven und auch emotionalen Reaktionen auf meinen Block „Häusliche Gewalt“!
Eine der vielen Fragen war, „warum müssen sich EntscheidungsträgerInnen schämen?“
Dazu noch in aller Kürze meine Ausführungen:
Tausende jugendliche und erwachsene, verletzte Menschen (Opfer) durch sexualisierte Gewalt, häusliche Gewalt und (Cyber-)Mobbing haben in den letzten Tagen und Wochen das Dauer-Thema „Gewalt“ in den Medien – Fernsehen, Radio, Zeitung, Online … – mitverfolgen können und entwickeln daraus selbstverständlich eine Erwartungshaltung „Mir wird jetzt, endlich geholfen!“.
Dann zeichnet sich – wie in den Jahren und Jahren davor – ganz rasch deutlich ab, dass die ganze Diskussion und die vorgeschlagenen Ansätze von einer kaum mehr zu überbietenden Hilflosigkeit, Oberflächlichkeit, Ignoranz und durchaus von Überheblichkeit geprägt sind.
Niemand „beschäftigt“ sich bei den vielen Diskussion und Inhalten mit den verletzten Menschen – wie bereits gesagt, vorwiegend Kinder und Frauen – bzw. mit professionellen und damit wirksamen und nachhaltigen Möglichkeiten des vorbeugenden Schutzes und der Stärkung und auch Ermutigung der tausenden Opfer!
Das heißt letztlich konkret, diese verletzten Menschen resignieren, verlieren den Mut, fühlen sich gedemütigt und beschämt und – wie ich meine – werden dadurch „sekundär viktimisiert“; d.h. sie werden als Opfer neuerlich Opfer!
Wir haben in Österreich ein Gesundheitsministerium für die Gesundheit, wir haben aber kein Ministerium für Prävention!
Die Ansätze in universeller, selektiver und indizierter Prävention – wenn überhaupt – gegen „sexualisierte Gewalt“, „häusliche Gewalt“ „(Cyber-)Mobbing und andere Formen von Gewalt, sind aufgeteilt auf die Ministerien Soziales, Inneres, Bildung, Frauen-Familie-und Jugend, Europa, Integration und Äußeres und daher weder koordiniert – und ich vermute – auch nicht evaluiert.
Dieser nicht professionelle Ansatz hat zur Folge, dass an der Seele und am Körper verletzte Menschen (Opfer) „durch den Rost fallen“; und da kann man die „Medaille“ drehen und wenden wie man will.
Die einzige Chance und Hoffnung – und dass schon die letzten 15 Jahre – für tausende von Gewalt betroffene Kinder und Frauen sehe ich im Bundeskanzler und Vizekanzler.
Meine seit Jahren erfolglose Bitte ist: den Resetknopf drücken und mit einem neuen, zukunftsorientierten, professionellen, wirksamen und nachhaltigen Konzept durchstarten.