6. Mai 2020

Hoffnung statt Hitler

In der heutigen „Krone“ beschreibt Michael Jeannée unter dem Titel „571.477 Arbeitslose!“ was ihn sein Geschichtsprofessor, die „jüngere Geschichte Europas“ betreffend lehrte.

Zitat: „… Was dort (Deutschland) geschah, wäre ohne die furchtbare Arbeitslosigkeit nicht möglich gewesen. Erst die Wählerstimmen dieser verzweifelten Menschen, denen Arbeit versprochen wurde, verhalfen Hitler zu Macht. Ohne diese „Armee“ kein Zweiter Weltkrieg, keine Konzentrationslager, keine 60 Millionen Toten. So weit mein Geschichtsprofessor anno 1963. Was er heute wohl zu den 571.477 sagen würde? Was auch immer. Mir jedenfalls rieselt es eiskalt den Rücken herunter.“

Angst ist – wie wir wissen, ein schlechter Ratgeber – und daher ist mir wichtig, auch Hoffnung zu vermitteln!

Wir brauchen, um diese realen und vielfach auch irrationalen Ängste zu überwinden, Hoffnung; und zwar Hoffnung in Form von Lösungen und damit meine ich keine verbalen (falschen) „Lösungen“ – weil; die haben viele parat. 

„Lösungen“, die polarisieren, die Exklusion fördern, die schwarz-weiß malen, die radikalisieren, die Gewalt verherrlichen, die Rassismus gesellschaftsfähig machen, die antimuslimische und | oder antisemitische Haltungen und Handlungen provozieren, die Verschwörungstheorien und Opferideologien als richtig vorgeben, die zwar als „Lösung“ propagiert werden, uns allen aber letztlich noch mehr menschliches Leid, Ängste, Arbeitslosigkeit, Gewalt, Kriminalität uvm. bringen.

Wir brauchen auch keine schnellen, keine hüftschussmäßigen Lösungen, sondern durchdachte, ganzheitliche, inklusive und ich strapaziere jetzt das Wort „ehrliche“, wirksame und nachhaltige Lösungen für unsere österreichische Zukunft!

Absolut keine leichte Aufgabe, die viele und kompetente Köpfe dieses Österreichs über alle ressort- und ideologischen Grenzen hinweg ganzheitlich und dauerhaft herausfordern wird. 

Weg vom „nur Kritik üben, den Kopf in den Sand stecken, andere als Schuldige suchen, vom Aufdecken …“ und hin zu Hoffnung, dass wir das schaffen; gemeinsam schaffen.

In der heutigen Situation erscheinen einfache Antworten von Populisten und Autokraten auf uns mitunter attraktiver als komplexe langwierige gesellschaftliche Lösungsdiskurse.

Beginnen wir mit professioneller Prävention als ein Lösungsansatz, um den Dialog im Sinne einer Brückenfunktion zu fördern und einen Beitrag zur Praxisorientierung des Diskurses zu liefern, um damit einen wichtigen Impuls zur Unterstützung professionellen Handelns mit Blick auf die Zukunft für eine offene demokratische Gesellschaft zu leisten.

Meine Überzeugung: Wir sind reif dafür und schaffen es, die Ängste zu überwinden, Hoffnungen zu generieren und Lösungen zu finden!

Günther Ebenschweiger