2. Juni 2024
Weniger Wahlplakate, dafür mehr Kinder-Schutz
Das Super-Wahljahr kommt den österreichischen Steuerzahler:innen teuer zu stehen, wurden doch die Kosten der Parteienförderung auf rund 80 Millionen Euro erhöht.
Ich verstehe, dass die Parteien für die Wahlen in Agenturen, Druck, Audio-, Online- und Fernsehwerbung investieren, ich akzeptiere allerdings nicht, dass gleichzeitig – und das seit 18 Bundesregierungen – Kinder und Jugendliche nicht vor Mobbing und Gewalt mit Gewaltprävention ausreichend geschützt werden.
Der entscheidendste „Gewalttreiber“ für Mobbing und Jugendgewalt ist die Unzufriedenheit der Kinder und Jugendlichen durch Vernachlässigung, Handykonsum der Eltern und Kinder, mangelnde Erziehungshaltungen, Männlichkeitsnormen, Peer- und Gruppendynamik uvm.
Beim Strafrecht oder nach den Straftaten anzusetzen ist simpel, verständlich und polarisiert, ist gleichzeitig aber unwirksam; strafrechtlich gesagt, ein untauglicher Versuch und dient den Kindern und Jugendlichen und den Opfern keinesfalls, vor Mobbing und Gewalt geschützt zu werden.
Daher habe ich an die österreichischen Politiker:innen und Parteien einen „Offenen Brief“ unter dem Titel „Kindern Geborgenheit schenken“ verfasst, in dem ich sie bitte: „Zehn Prozent der Parteienförderung dem präventiven Kinder-Schutz zu spenden!“
Politik und Prävention haben eines gemeinsam; die Resonanz. Ohne Resonanz kann Prävention keinen Perspektivenwechsel von Gewalt zu Gewaltfreiheit schaffen und Politik kann ohne Resonanz, keinen Wahlerfolg schaffen.
Dazu braucht es eine Vision und die Finanzierung; die aber aktuell nur für die wahlwerbenden Parteien und Politiker:innen mit rund 80 Millionen Euro und nicht für die von Mobbing und Gewalt betroffenen Kinder und Jugendlichen gesichert sind.
LG Günther