16. August 2024
Herzrasen: “Ich dachte, es zerreißt mein Herz!”
Mobbing beginnt im Kindergarten, von den Schulklassen werden diese dissozialen und gruppendynamischen Gewaltphänomene übernommen und von den Mobber:innen und Opfern mit ihren Bewältigungsstrategien in die Firmen übertragen.
Um Mobbing aus der Tabuzone zu holen, schulen meine Tochter Anja und ich auch Mitarbeiter:innen und Führungskräfte in Unternehmen. Das Ziel der ganztägigen Kurse ist, ganzheitlich und kooperativ zu sensibilisieren, zu informieren, zu motivieren, zu ermutigen, Betroffene zu stärken und ihnen aus dieser Betroffenheit zu helfen; und kommende Woche geht’s bereits wieder los.
Arbeiternehmer:innen schildern mir genauso wie Kinder und Jugendliche ihren Leidensweg: hier ein Beispiel!
„Hr. Ebenschweiger, ich werde in meiner Firma von einer Kollegin gemobbt. Ich wollte schon kündigen, doch das kann ich mir nicht leisten. Als es immer schlimmer wurde, bin ich zur Betriebsrätin und zum Firmenchef gegangen; doch beide haben mir gesagt „Da musst du durch!“. Vor ein paar Tagen bin ich mit wahnsinnigem Herzrasen – ich dachte, es zerreißt mein Herz – und mit Kopfschmerzen aufgewacht. Ich zitterte am ganzen Körper und war schweißgebadet!“
Um Mobbing aus der Tabuzone zu holen, braucht es Mitarbeiter:innen und Führungskräfte, die wissend, zuhörend, empathisch, wertschätzend und handelnd den Betroffenen helfen, denn die Folgen von Mobbing betreffen nicht nur die Person, sondern treffen auch das Unternehmen.
Zu erkennen ist das, wenn Mitarbeiter:innen auf die anonyme Frage „Wie geht es dir?“ mit der Note 5 – „Ich habe Angst in diesem Unternehmen“ antworten.
Das heißt für alle: Die körperlichen, seelischen und emotionalen Schädigungen bei Mitarbeiter:innen gibt es schon und wirken sich massiv auch auf Krankenstandstage und Kündigungen aus!
LG Günther