12. September 2024

Der Kasperl

In der Kleinen Zeitung vom 5.9.2024 war unter dem Titel „Handyverbot frühestens 2025“ auch folgender Absatz zu lesen: 

„Passend dazu veröffentlichte der Gesundheitsfonds Steiermark gestern neue Zahlen zur Kinder- und Jugendgesundheit. Demnach weisen 36 Prozent der Schüler:innen der 11. Schulstufe ein erhöhtes Risiko für Depressionen auf. Auch Mobbing ist ein Thema: Knapp 29 Prozent der Schülerinnen und Schüler ab der 5. Schulstufe geben an, Mobbing erlebt zu haben. 27 Prozent der Mädchen und 19,4 Prozent der Burschen aus der 11. Schulstufe fühlen sich ziemlich oft bzw. sehr oft einsam.“

Dazu fiel mir der Kasperl und sein Team ein! Ich bin ja aus einer Generation, die noch jeden Mittwoch um 17:00 Uhr vor dem Fernseher saß, Kasperl schaute und auf die Frage: „Kinder seid ihr alle da?“ laut ja riefen. Da war die Hauptfigur Kasperl und um ihn herum Seppel, Pezi, die Großmutter, das Krokodil, der Polizist, der Räuber Hotzenplotz uvam.

Jetzt steht die Frage in Raum: „Wo ist jetzt die Verbindung zur Realität?“ 

Alle Figuren beim Kasperl haben unterschiedliche Bedürfnisse, die zeigen sie in den vielen einzelnen Szenen dem Publikum und am Ende – und es darf auch nicht anders sein – sind alle glücklich und zufrieden.

Wie sieht aber die Realität aus? 

Kinder und Jugendliche haben wie die Figuren bei Kasperl, auch Bedürfnisse und zwar nach Sicherheit, nach Aufmerksamkeit, nach Wertschätzung, nach Trost, nach Liebe … und obwohl der Gesundheitsfond Steiermark dramatische Zahlen zu Mobbing veröffentlicht hat, bleiben diese Kinder und Jugendliche als Verlierer:innen zurück, weil die Ressort-Zuständigkeiten verhindern, dass es eine gemeinsame Lösung für die Mobbing-Opfer gibt. 

Man könnte sagen: „Der Kasperl hat gewusst und gezeigt, wie er die Probleme in den Griff bekommt, in der Realität sind Lösungen für „Gesamtmaterien“ – ein politischer Begriff für komplexe Materien und ressortübergreifende Lösungen – wie Mobbing nicht in Sicht!

LG Günther