6. Oktober 2024

Smartphone-Verbot an Schulen: sinnvoll, wenn pädagogisch begleitet

Smartphone-Verbote in Schulen haben einen messbaren Effekt auf das soziale Wohlbefinden und die Lernleistungen von Schüler:innen. Dies zeigt eine am Lehrstuhl für Schulpädagogik der Universität Augsburg durchgeführte Übersichtsstudie.

Gemeinsam mit seinem wissenschaftlichen Mitarbeiter Tobias Böttger hat Prof. Dr. Klaus Zierer, Professor für Schulpädagogik an der Universität Augsburg, die Auswirkungen von Smartphone-Verboten an Schulen auf das soziale Wohlbefinden und die akademische Leistung untersucht. 


Ohne Smartphone lernt’s sich besser
Die Autoren kommen nach der Analyse von fünf Studien aus Norwegen, Spanien, Tschechien, England und Schweden zu einem klaren Ergebnis: Ein Smartphone-Verbot hat messbare positive Effekte, vor allem auf das soziale Wohlbefinden der Schüler und in geringerem Maß auch auf die Lernleistungen der Schülerinnen und Schüler. 

Dazu bemerkt Tobias Böttger: „Dieses Ergebnis bestätigt die Erfahrungen vieler Lehrkräfte vor Ort: Das Smartphone in der Tasche oder auf dem Tisch kann Lern- und Bildungsprozesse verhindern. Zudem verschlechtern Smartphones das soziale Klima in Schulen, indem sie zwischenmenschliche Konflikte befeuern.“

Obwohl die Übersichtsstudie die positiven Effekte eines Smartphone-Verbots zeigt, betonen beide Autoren die Notwendigkeit einer pädagogischen Begleitung. „Ein bloßes Verbot reicht nicht aus. Es ist wichtig, dass Kinder und Jugendliche lernen, wie sie mit dieser Technologie verantwortungsbewusst umgehen.“ 

Die Autoren empfehlen daher, das Verbot mit Bildungsmaßnahmen zu kombinieren, die die Medienkompetenz der Schülerinnen und Schüler fördern. „Es wichtig, mit ihnen über das Verbot zu sprechen, Regeln zu erklären und zu reflektieren und schrittweise Handlungsspielräume zu eröffnen, um sie so Schritt für Schritt in eine Medienmündigkeit zu führen“, erklärt Klaus Zierer.

LG Günther