
5. Januar 2025
Hast du schon einmal von häuslicher Gewalt gehört?
Bei meinen Selbstbehauptungs-Workshops in 3. Klassen der Volksschule – die kommende Woche wieder starten – ist mein Fokus auf den Schutz der Kinder gerichtet, bei denen auch „Häusliche Gewalt“ ein Thema ist; bei den Kindern leider eine nach wie vor unbekannte Gewaltform.
Ein erlebtes Beispiel:
„In einer Klasse beginnt immer wieder ein Mädchen zu weinen. In einer Pause frage ich das Mädchen, ob es mit mir und der Klassenlehrerin reden möchte und sie sagte ja.
Nachdem alle Schüler:innen weg sind, beginnt das Mädchen zu reden und sie erzählt von einem brutalen Papa, der die Mama nicht nur beschimpft und beleidigt oder gegen die Wand geworfen, sondern auch mit einem Messer mit dem Umbringen bedroht hat.
Dieses Mädchen hatte von klein auf Angst vor dem Papa und auch, dass er ihrer Mama was antut und das schon im Kindergarten; sie erzählte: „Jeden Tag, wenn ich vom Kindergarten nach Hause ging, hoffte ich, dass meine Mama noch lebt.“
Die Folgen der miterlebten Gewalt sind für Kinder enorm und gehören zu den wichtigsten Risikofaktoren für die Entwicklung von multiplen psychischen und somatischen Erkrankungen im Erwachsenenalter. Die Raten für das Auftreten posttraumatischer Reaktionen sind deutlich erhöht.
Miterlebte Gewalt in der Kindheit kann somit nicht nur negative Folgen im weiteren Lebensverlauf der Betroffenen zeitigen. Gewalt und Traumatisierung können auch über die Generationenfolge weitergegeben werden.
Dazu zitiere ich Nelson Mandela: „Wir sind es unseren Kindern, den schwächsten Bürgern einer jeden Gesellschaft, schuldig, dass sie ein Leben ohne Gewalt und Furcht leben können und wir müssen daher die Gewalt bei ihren Wurzeln packen.“
LG Günther