7. Januar 2025

Mutter, wie soll ich da sitzen bleiben

Bei meinen Präventionsworkshops „Wenn Menschen extrem werden“ zum Thema phänomenübergreifende Radikalisierung, steht bei den Jugendlichen immer ein Punkt im Vordergrund: Unzufriedenheit und Unmut!

Dabei erinnere ich mich an ein Video eines jungen Mannes, der sich ganz offenbar wegen seiner Unzufriedenheit dem IS angeschlossen hat. Er besingt den Slogan „Mutter, wie soll ich sitzen bleiben“ und meint damit insbesondere den Krieg gegen Kinder und älter Menschen.

Ich habe diesen Slogan für mich abgewandelt in: 

„Liebe Politiker:innen, wie soll ich sitzen bleiben, wenn ich sehe, wie Kinder und Jugendliche immer mehr vereinsamen, immer mehr psychisch leiden und immer mehr an Suizid denken.“

Liebe Politiker:innen, wie soll ich sitzen bleiben, wenn ich sehe, 

🔶 dass sie nur die wenigen Opfer, die den Mut haben sich an eine offizielle Stelle zu wenden unterstützen, aber nicht die vielen von Mobbing, sexualisierter und häuslicher Gewalt betroffenen schweigenden Kinder und Erwachsenen;
🔶 dass sie zuwarten, bis Frauen und Männer ermordet werden und 
🔶 dass sie tausende Menschen, die Suizid begangen haben, im Stich lassen.

Ich kann nicht sitzen bleiben und zuschauen und ich kann nicht sitzen bleiben und warten, warten und warten, bis jemand (Gewalt-)Prävention als wirksame Handlungsoption ernst nimmt.

Beate Meinl-Reisinger hat vor kurzem in einem Interview gesagt: „Was ich aber auch gelernt habe, ist, dass Reformen auch Stimmung brauchen. Wenn es diese Stimmung von oben nicht gibt, muss der Druck von unten kommen.“

Das heißt für die (Gewalt-)Prävention 2025: 

Es gilt bei den Politiker:innen wieder massiv für die nötige Präventions-Stimmung zu werben, um Kinder, Frauen und Männer endlich vor Mobbing und Gewalt wirksam zu schützen!

LG Günther