
22. Februar 2025
Eltern ins Gewissen reden?
Jemand „überzeugen“ zu wollen, ist nicht meine persönliche und präventive Art. Ich bevorzuge Eltern zu motivieren und zu ermutigen, damit sie auch ins Nachdenken und Handeln kommen.
Die aktuellen „Selbstbehauptungs- & Selbstsicherheit-Trainings“ für Volksschul-Kinder beginnen mit einem Elternabend, weil mir wichtig ist zu zeigen, dass dieses Training, Eltern nicht von der Verantwortung entbindet, für den Schutz der Tochter oder des Sohnes verantwortlich zu sein.
Mein wichtigstes „Herz-Thema“ dabei ist, dass Kinder für ihr gewaltfreies und zukunftsorientiertes Aufwachsen zwingend „Emotional verfügbare Eltern (Bezugspersonen)“ brauchen, auch wenn die Herausforderungen der Eltern groß und Überforderungen immer öfter durchaus auch Realität sind!
Eltern geben ihre Kinder in die Kinderkrippe, in den Kindergarten und dann in Schulen, und wenn sie dann mit den Kindern zuhause sind, sind sie selbst gestresst; es wartet der Haushalt, die Aufgaben, der morgige Tag, das Essen, der Sport, das Treffen mit Freund:innen uam.
Was den Kindern jetzt fehlt, sind nicht das Essen, das Anziehen oder die Betreuung bei den Hausaufgaben, sondern die Kindorientierung, das Aktivitätsniveau, eine Erziehung mit Liebe, Aufmerksamkeit und gemeinsame Lebensregeln mit Konsequenzen (keine Strafen), das Vorlesen, das Geschichten erzählen und ganz besonders „Das aktive Zuhören“!
Für dieses „Aktive Zuhören“ und „Bewusste Wahrnehmen“ von kindlichen Bedürfnissen fehlt aber immer öfter die Zeit und es kommt es zu einer massiven Verunsicherung der Kinder im sozialen Kontext der Kindergartengruppe oder der Schulklasse.
Emotional verfügbare Eltern (Bezugspersonen) wären aber so wichtig, um bei den Kindern kognitive und emotionale Empathiefähigkeit, die Frustrations- und Ambiguitätstoleranz, die Selbstkontrolle und vor allem den Selbstwert in diesen Kontexten zu fördern und zu stärken.
Daher mein Appell an Eltern: „Bitte nehmen Sie sich trotz aller Umstände die Zeit für ihre Tochter, für ihren Sohn, hören Sie aktiv zu, nehmen Sie die Bedürfnisse ihres Kindes wahr und schützen Sie so ihr Kind davor, weder Mobber:in, Täter:in und auch nicht Opfer zu werden.
LG Günther