
9. Februar 2025
Wenn kein Ausweg mehr in Sicht ist
Die zweithäufigste Todesursache von Jugendlichen
Im Jugendalter sind Suizide die zweithäufigste Todesursache nach Unfällen: Im Jahr 2023 nahmen sich laut Zahlen des Statistischen Bundesamts 195 Jugendliche in Deutschland das Leben (22 von ihnen waren jünger als 15 Jahre, 173 zwischen 15 und 19 Jahre alt); unter den 20 bis 24-Jährigen waren es 291.
Wie verschiedene Umfragen unter Schüler:innen in Deutschland zeigen, haben zwischen 15 und 40 Prozent der 14- bis 17-Jährigen schon mindestens einmal darüber nachgedacht, ihr Leben zu beenden; acht Prozent haben einen Versuch unternommen. Einer repräsentativen Studie aus den USA zufolge nehmen Suizidgedanken und -versuche ab dem Alter von 12 Jahren bis ins junge Erwachsenenalter immer weiter zu.
Warnzeichen erkennen, Leben retten
Erleben Jugendliche in dieser herausfordernden Zeit verschiedene psychische Belastungen wie zum Beispiel Gewalt, Mobbing, Streit in der Familie oder den Tod oder die Trennung von einer wichtigen Person, kann sie das so überfordern, dass sie keinen Ausweg mehr sehen und sie sich in dieser Situation gefangen und hilflos fühlen.
Der Tod erscheint als einzige Alternative, um das als unerträglich wahrgenommene Leben zu beenden. Das ganze Denken, Fühlen und Handeln einer Person engt sich ein; der Suizid wird zum übergeordneten Ziel. Der größte Risikofaktor ist jedoch, wenn jemand schon mal probiert hat, sich das Leben zu nehmen: jetzt ist die Wahrscheinlichkeit für einen Suizid besonders hoch.
Die Gefahr von Mobbing
Ein großer Risikofaktor für Suizidalität bei Kindern und Jugendlichen ist Mobbing, also die Gewalt von Kindern und Jugendlichen gegen eine einzelne. Eine Befragung unter mehr als 600 Jugendlichen ergab: Wer monatelang regelmäßig gemobbt wurde, war mit deutlich höherer Wahrscheinlichkeit suizidal.
Eine Studie konnte zeigen, dass Mobbingerfahrung im Alter von 13 Jahren Suizidversuche zwei Jahre später vorhersagen kann.
(Text aus Spektrum.de gekürzt)
LG Günther