12. Juni 2025

Amok-Graz: bestürzend und beschämend

Bestürzend …

… weil diese Amok-Tat so unfassbar ist und so viele Menschen – Schüler:innen, Eltern, Verwandte, Pädagog:innen, Schulwart, Reinigungskräfte, Einsatzkräfte und viele weitere Personen in Österreich betroffen macht. Ich möchte allen still mein aufrichtiges Beileid bekunden, weil keine Wörter imstande sind, diese Traurigkeit, diese Betroffenheit, diese Angst, diese Wut zu beschreiben.

Gleichzeitig bitte ich alle Betroffenen – und hier besonders die unmittelbar betroffenen Schüler:innen, Pädagog:innen, Eltern, Schulwarte, Reinigungskräfte und Einsatzkräfte – sich konkret und rasch an eine Fachkraft zu wenden, damit aus dieser massiven Verletzung der Psyche bzw. Seele nicht auch noch eine posttraumatische Belastungsstörung wird.

Ich hoffe, dass es auch die notwendige Erstgespräche gegeben hat – so wurden in Deutschland aus anderen Bundesländern geschulte Expert:innen zugezogen – denn wenn nicht, besteht die Gefahr, dass früher oder später Folgen wie Flashbacks, Schlafstörungen, Gereiztheit, Aggressivität, Alkohol- oder Suchtkonsum bis zum totalen psychischen Zusammenbruch und Arbeitslosigkeit als PTS eintreten.

Beschämend …

… weil ich mich seit 2011 mit Schutzkonzepten zu diesem Thema beschäftige und sogar eine Aufklärungsbroschüre aufgelegt hatte. Das Interesse der Schulleiter:innen war mäßig und die Politik war nicht bereit, auch nur irgendeine Vorbereitungsmaßnahme zu finanzieren.

Hier ist mir wichtig zu erwähnen, dass es keine Amok-Prävention, aber eine Vorbereitung der Räumlichkeiten und eine jährliche Schulung der Pädagog:innen zu den Themen Leaking, Verhalten, Alarmierung, Aufarbeitung … geben sollte, um „vorbereitet“ zu sein.

Vor vier Wochen hat mich ein Schulleiter mit seinem Team eines großen steirischen Gymnasiums um Unterstützung zu diesem Thema geben und alle waren sichtlich überrascht, was eine professionelle Vorbereitung alles umfasst.

Abschließend möchte ich wieder, wieder und wieder an die Politiker:innen appellieren, nicht nur für Wahlwerbung 80 Millionen Euro, für zwei UNO-Sitze 20 Millionen Euro oder für eine Sitzung pro Monat 2,5 Millionen Euro auszugeben, sondern auch – und gerade für Österreichs Zukunft – Millionen Euro in die Sicherheit der Kinder zu investieren.

Ein sehr betroffener Günther Ebenschweiger