21. Juni 2025
Fairness gegenüber Gewaltopfern erwünscht

Die heutige Bitte richte ich konkret an den steirischen Landeshauptmann Mario Kunasek und Bildungslandesrat Mag. Stefan Hermann, MBL, weil in der Steiermark seit der vorigen Landesregierung, die „Gewalt-Präventions-Uhren“ nicht rund laufen.
Seit meinem Ruhestand – immerhin schon acht Jahre – bin ich von Montag bis zumeist Samstag mit systemischer Mobbing- und Gewaltprävention und -Intervention im Einsatz, um Kinder und Jugendliche vor diesen Phänomenen zu schützen und Mobbing- und Gewalt-Opfern zu helfen.
Da es nur zwei Trainer:innen gibt, der Bedarf aber sehr hoch ist, habe ich im Vorjahr an das „alte“ Bildungsressort einen Antrag gestellt, mehr Trainer:innen auszubilden, dieser Antrag wurde aber ohne Begründung abgelehnt.
Zeitgleich wurde vom Bildungsressort das neue Konzept vorgestellt, Jugendlichen, die wegen Gewalt suspendiert werden, in dieser Zeit psychologische Unterstützung anzubieten. Dieser Weg ist natürlich zu begrüßen, allerdings hat dieses Konzept einen gewaltigen Haken; es lässt nämlich die vielen Gewalt-Opfer der zumeist minderjährigen Gewalt-Täter im Stich.
Meine Arbeit besteht aber gerade darin, Kinder und Jugendliche, die noch nicht oder doch schon von Mobbing und Gewalt betroffen sind, zu stärken, zu schützen und – wenn sie Opfer sind – ihnen im Zwangskontext Klasse oder Gruppe zu helfen.
Ich erlebe täglich die massive physische, psychische, emotionale und kognitive Betroffenheit dieser jungen Menschen und der begleitenden Pädagog:innen und Eltern und – ich hoffe, hier stimmen mir alle zur – es macht wenig Sinn, Prävention zu negieren und weiter zuzuschauen, während in der Steiermark geschätzte 50 Millionen Euro für psychische Gesundheit investiert werden müssen.
Daher richtet sich meine Bitte an die steirische Landesregierung und hier ganz besonders an den Landeshauptmann und den Bildungslandesrat: „Bitte lassen sie die tausenden von Mobbing- und Gewalt betroffenen Kinder und Jugendlichen nicht im Stich!“
LG Günther