3. Juli 2025
„Tatort“ Schule

Ich hatte diese Woche ein Gespräch mit einem Schulleiter. Wie könnte es anders sein, wir kamen auch auf das Thema Mobbing zu sprechen. Dazu sagte der Schulleiter: „In unserer Schule gibt es kein Mobbing!“ Ich fragte ihn, warum er das so genau sagen kann? Die Antwort lautete: „Es gibt kein Mobbing, sonst hätten wir ja schon was bemerkt!“
Ich war nicht überrascht, denn leider erlebe ich diese Haltung – die sehr oft dem guten Ruf der Schule geschuldet ist – seit Jahren. Ich werde regelmäßig von Mamas, Papas, Omas, Opas und auch Pädagog:innen, um Hilfe gegen Mobbing gebeten, doch genauso regelmäßig scheitert das an solchen Haltungen. Diese Schulen werden zum „Tatort“, weil – beginnend bei der Politik – manchen Verantwortlichen der gute Ruf wichtiger ist, als die unter Mobbing leidenden Schüler:innen.
Wir können noch so viel über Mobbing reden und schreiben, wir können weiter Kinderschutzkonzepte entwickeln; wenn es im Bildungssystem eine derart beschämende Haltung gibt, muss den Eltern, den Pädagog:innen und ganz besonders den Schüler:innen klar sein, dass es für die Mobbing-Opfer, für die zuschauenden und (mit-)leidenden Kinder und Jugendlichen in solchen Schulen keine Hilfe geben kann und wird.
Um die seit Jahrzehnten „schlafenden“ Politiker:innen wachzurütteln, werde ich – ich habe schon kurz berichtet – einen „Antrag zum Kinder- und Jugendschutz in Schulen“ verfassen, in dem ich festhalten werde, dass versagende politisch Verantwortliche, nicht nur moralisch, sondern auch disziplinär-, straf- und zivilrechtlich in die Pflicht genommen werden müssen.
Ich ende heute mit einem Zitat aus „Der träumende Delphin“, von Sergio Bambaren und bitte damit um Unterstützung:
„Es kommt eine Zeit im Leben, da bleibt einem nichts anderes übrig, als seinen eigenen Weg zu gehen. Eine Zeit, in der man die eigenen Träume verwirklichen muss. Eine Zeit, in der man endlich für die eigenen Überzeugungen eintreten muss.“
LG Günther