28. September 2025

Unwissenheit über Mobbing schadet und tötet!

Die Unwissenheit über das Thema Mobbing ist erschütternd, schadet vielen Kindern und Jugendlichen und endet für manche junge und erwachsene Menschen durch Suizid sogar tödlich.

Mobbing beginnt in der „Testphase“ (im Kindergarten und dann in der Schulklasse) damit, dass ein Kind beginnt, ein anderes Kind im Zwangskontext zu finden, um den Konflikt mit sich selbst zu verbessern. Dafür wird zumeist ein körperliches Merkmal – dick, dünn, groß, klein, Hautfarbe, Sprachstörung, … sozial manipulativ in einen „Aufhänger“ so umwandelt, dass andere Kinder das lustig finden, und damit verbessert sich dieses Kind die fehlenden psychischen Grundbedürfnisse.

Aus einem Kind, wird in der „Konsolidierungsphase“ eine Gruppe, die auf dieses „ausgesuchte“ Kind gemeinsam losgehen und jetzt die Macht in der Gruppe oder Klasse übernehmen. Aus Angst, selbst Opfer zu werden und weil sie gelernt haben, dass die Eltern kaum etwas über dieses Thema wissen und praktisch durchgängig emotional überreagieren, schweigen jetzt alle.

Daher werde ich wütend, wenn mir eine verzweifelte Mutter folgendes schreibt: „Lieber Hr. Ebenschweiger, in der Klasse meiner Tochter – sie besucht die Unterstufe eines Gymnasiums – gibt es seit der ersten Klasse immer wieder Probleme. Heute hat mit der Klassenvorstand geschrieben, dass meine Tochter eine Mobberin ist; was soll ich tun?“

Um überhaupt sagen zu können, ob ein Kind „mobbt“, braucht es ein spezielles „Achtung-Mobbing!“-Training, um mit systemischer Prävention und -Intervention herausfinden zu können, ob in einer Klasse überhaupt das gruppendynamische und phasenorientierte Gewaltphänomen Mobbing vorliegt oder nicht.

So können aggressive und verhaltensauffällige Buben – oder auch Mädchen – durch erlernte externalisierenden Bewältigungsstrategien gleichzeitig auch nichtsichtbare Mobbing-Opfer sein.

Aus Unwissenheit, eine Schülerin als Mobberin zu deklarieren, stigmatisiert wie in diesem Fall das Mädchen, intensiviert das Schweigen, schadet emotional allen Schüler:innen und verkompliziert den Lehr- und reduziert den Lernerfolg dieser Klasse.

LG Günther