4. Oktober 2025

Sie müssen mich nicht mögen …

„Elternbildung“ ist zwar aktuell in aller Munde und trotzdem ist dieser Begriff für mich mehr negativ als positiv besetzt, weil das Wort „Elternbildung“ mehr schulisch oder einseitig klingt, so, als müssten Eltern „unterrichtet“ werden.

Bei meinen Trainings gibt es mehrere Arten von „Elternbildung“ zum Thema Mobbing- und Gewalt-Prävention und zum gewaltfreien Aufwachsen von Kindern:

a) als Einzelberatung für Eltern, deren Kinder Mobbing- oder Gewaltopfer sind,
b) als Einzelberatung für Eltern, deren Kinder die Mobber:innen und Gewalttäter:innen sind
c) als Gruppenberatung für kommende, werdende und Eltern generell, wo sie gemeinsam diskutieren und lernen können und
d) Elternabende nach Trainings, um konkret „Rezepte“ von mir zu gruppendynamischen Prozessen in Zwangskontexten zu erhalten.

Diese Trainings sind getragen von Respekt und meiner Unabhängigkeit, um mit den teilweise erschöpften und überforderten Eltern, an der Erziehung, ihrer Haltung und der Reflexionsbereitschaft behutsam zu arbeiten.

Das ist aber nur ein erster Schritt, weil sich Eltern, die sich in ihrer Annäherung an ihre Kinder, durch mehr Kindorientierung, mehr Aktivitätsniveau, mehr autoritativem Erziehungsstil und mehr Partizipation, durchaus noch vor anderen Eltern rechtfertigen müssen.

So hat mich eine Mutter einmal gefragt: „Hr. Ebenschweiger, ich erziehe meine Kinder streng, schade ich damit meinen Kindern?“ Ich habe gefragt: „Was verstehen Sie unter streng; vielleicht sogar Gewalt?“ Die Mutter hat mir geantwortet, dass es gemeinsam erstellte Regeln und Konsequenzen gibt, und sie sehr viel interaktiv mit den Kindern arbeitet, sie aber nicht wie ein Lemming, bei allen insbesondere medialen Entwicklungen dabei ist.

Daher sage ich bei meinen „Elternbildungs-Trainings“ den Eltern auch, dass sie mich nicht mögen müssen, ich aber zur Stärkung, zum Schutz und zur Hilfe ihrer Kinder, ohne ihnen Vorwürfe zu machen, „Klartext“ reden werde.

LG Günther