Offener Brief 2025

Sehr geehrter Hr. Landeshauptmann Mario Kunasek!
Sehr geehrte Fr. Landeshauptmann-Stellvertreterin Manuela Khom!


Mit diesem Offenen Brief verbinde ich an Sie beide einen persönlichen Wunsch:

Seit rund 40 Jahren arbeite ich präventiv mit Kindern, Jugendlichen, Pädagog:innen und Eltern, um die Kleinsten in unserer Gesellschaft vor Gewalt und vor Mobbing zu schützen. Bei Bedarf auch um sie systemisch und kooperativ aus Gewalt- und Mobbingsituationen zu „befreien“.

Meine in Österreich vermutlich einzigartige theoretische Fundierung, meine langjährige Erfahrung in Schulklassen, mit Lehrlingen, mit Flüchtlingen und mit den unterschiedlichsten Erwachsenengruppen zu den Themen sexualisierte Gewalt, patriarchale Gewalt, Mobbing, Cybermobbing, Cybergrooming und phänomenübergreifende Radikalisierung haben dazu geführt, dass ich zum Zeitpunkt des Schreibens dieser Zeilen bereits bis 2026 mit Trainings, Workshops, Vorträgen usw. ausgebucht bin.

Vor wenigen Wochen habe ich meinen 70. Geburtstag gefeiert und ich mache mir schon seit Jahren darüber Gedanken, wer die Kinder, die Jugendlichen, die Eltern und die Pädagog:innen darin unterstützen wird, gruppendynamische und phasenorientierte Prozesse gegen Gewalt und Mobbing in diesen Zwangskontexten umzusetzen, wenn ich mit meinen gewaltpräventiven Einsätzen vor Ort aufhöre.


Meine universelle, selektive und indizierte Prävention und Intervention bedeuten Vertrauen und Zutrauen aufzubauen, damit die Zielgruppen in Ruhe arbeiten und in Frieden leben können. Nur damit können sie nachhaltig erfolgreich im Leben unserer Gesellschaft teilnehmen.

Das erfordert, gemeinsam systemisch an der Frustrationstoleranz und Ambiguitätstoleranz zu arbeiten, um die Selbstkompetenz der Kinder und Jugendlichen und damit unsere steirische Zukunft zu stärken.

Ich würde mir von Herzen wünschen, dass – wenn Ihnen die Kinder, die Jugendlichen und die Zukunft der Steiermark am Herzen liegen – Sie als Verantwortliche des Landes Steiermark für dieses ganzheitliche, wirksame und nachhaltige systemische Präventions- und Interventionsprogramm ressortübergreifend die Ausbildung und die Arbeit weiterer Trainer:innen fördern.


Wenn das nicht passiert, werden bereits in den kommenden Jahren steirische Kinder, Jugendliche, Eltern und Pädagog:innen vergeblich auf Hilfe warten. Das Land Steiermark wird nicht nur 40 Millionen Euro für psychische Gesundheit bereitstellen müssen, sondern ein Vielfaches davon. Abgesehen davon werden weitere tausende Kinder und Jugendliche physisch, psychisch, kognitiv und emotional geschädigt und im Stich gelassen.

Meine präventive Arbeit ist eine – wie das die Politik nennt – Gesamtmaterie, d.h. es sind alle Ressorts betroffen, ohne die auf Grund der Komplexität der Entwicklung von Kindern kein Schutz möglich ist. Dr. Jürgen Schmetz, ein Kinder- und Jugendfacharzt aus Hamburg, hat es mit seinem Spruch „Prävention ab Nabelschnur“ auf den Punkt gebracht.

Ich werde täglich von Eltern, Großeltern, Pädagog:innen und Professionist:innen gefragt, warum es nur mich gibt und warum dieses Programm seitens der Steiermärkischen Landesregierung – und auch seitens der Bundesregierung – nicht unterstützt wird und meine Antwort ist seit mittlerweile Jahren folgende: „Weil die Zuständigkeiten der Ressorts nach wie vor wichtiger gewertet werden als die Verantwortung für die Kinder und Jugendlichen!“


Gerade in herausfordernden Zeiten wird von Resonanz zwischen den Bürger:innen und den Politiker:innen gesprochen. Diese Resonanz wird durch „emotionale Berührung“ möglich, die in meiner gewaltpräventiven Arbeit entscheidend ist, um einen Perspektivenwechsel zu einer prosozialen Wertehaltung zu erreichen und damit zum Stopp von Gewalt und Mobbing beizutragen.

Ich bin überzeugt, dass durch die Förderung der Ausbildung von weiteren Trainer:innen und ihre Arbeit zum Schutz der steirischen Kinder und Jugendlichen vor Mobbing und Gewalt, diese positive Resonanz bei den Eltern, Großeltern, Tanten, Onkeln und Pädagog:innen wieder spürbar werden würde.


Mit hoffnungsvollen Grüßen

Günther Ebenschweiger
„Robin Hood“ der Kinder

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