Sozial-Training und systemische Mobbingintervention
Soziale Konflikte können als Sand im Getriebe oder als Herausforderung zum Erwerb von sozialer Kompetenz verstanden werden!
Ziele
- Mobbing-Opfer identifizieren, ihnen helfen und das Machtungleichgewicht aufheben,
- in der Klasse | Gruppe einen Perspektivenwechsel einleiten,
- ein Helfersystem etablieren, aber auch
- die eigene Meinung offen äußern und die Meinungen anderer respektieren,
- soziale Spielregeln für das Zusammenleben entwickeln und sich gegenseitig bei der Einhaltung dieser Regeln unterstützen,
- unsoziales Verhalten von Kinder und Jugendlichen konstruktiv kritisieren und prosoziales Verhalten anerkennen,
- problematische Verhaltensweisen unter Mithilfe der Klasse oder Gruppe in kleinen, realistischen und überprüfbaren Schritten abbauen.
Die Arbeit an den Regeln des Zusammen-Lebens hat positive Auswirkungen auf das Klassen- und Schul-Klima. Der respektvolle Umgang miteinander, die gegenseitige Wertschätzung und der Zusammenhalt werden gestärkt. Positive Beziehungserfahrungen wirken sich zudem auf die Lernmotivation aus und führen zu einem verbesserten Arbeits- und Lernklima.
Mobbing, das systematisch wiederholte Schikanieren von Einzelnen, tritt vor allem in Zwangsgemeinschaften auf, aus denen Kinder und Jugendliche nicht so einfach „fliehen“ können, z. B. in Ausbildungseinrichtungen, Heimen, Horten und der Schule.
Das Phänomen ist nicht neu. Neu sind jedoch Erkenntnisse zu Ausmaß, Folgen und wirksame Interventionsmöglichkeiten. Wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge leiden in jeder Schulklasse ein bis zwei Kinder unter fortwährenden Attacken ihrer Mitschüler/-innen.
Gravierende Folgen
Gewaltphantasien, Rückzug, Depression, Suizidgedanken und psychosomatische Reaktionen zeigen die große Belastung der „Opfer“. Oftmals sind Lehrkräfte und Schulsozialarbeiter/-innen ratlos und unsicher im Umgang mit den Betroffenen.
Tatsächlich besteht die Gefahr, dass Schritte, die auf den ersten Blick nahe liegen (z.B. nur Einzelgespräche) die Situation des betroffenen Kindes oder Jugendlichen erheblich verschlimmern. Das Wissen über Fallen und die Fähigkeit zur Umsetzung geeigneter Präventions- und Interventionsschritte sind Voraussetzung für eine langfristige positive Entwicklung des Gruppenklimas/der Klassengemeinschaft.
Ablauf
Im Rahmen des Sozial-Trainingsbzw. der systemischen Mobbingintervention wird an zwei aufeinander folgenden Vormittagen mit der gesamten Klasse, der Klassenleitung und ggf. weiteren beteiligten Lehrkräften und (Schul-)SozialarbeiterInnen gearbeitet. Die Intervention konzentriert sich auf schikanierendes Verhalten, nicht auf die Person der „Täter“ bzw. die Suche nach Schuldigen, was die Akzeptanz der Maßnahme erheblich vergrößert.
Es werden konkrete Vereinbarungen getroffen, die von den PädagogInnen anschließend langfristig thematisiert und kontrolliert werden, um nachhaltigen Erfolg zu sichern.
Zur Verhinderung und raschen Beendigung von (Cyber-)Mobbing werden gemeinsam mit Schulleitung strukturelle Maßnahmen eines Mehr-Ebenen-Ansatzes besprochen, die auf der Ebene des Einzelnen, der Gruppe | Klasse und des Gesamtsystems ansetzen; bei Bedarf und auf Wunsch wird eine Fortbildung für das Kollegium und ein Elternabend angeboten.
Details
Erfahrung: Das Präventions- und Fortbildungsprogramm wurde bereits an zahlreichen Schulen und Einrichtungen in Deutschland, Österreich und auch der Schweiz nachhaltig implementiert.
Leitung: Die Durchführung erfolgt durch eine(n) FachberaterIn für systemische Mobbingprävention und -intervention.
Kosten: Das Sozial-Training kostet 800 Euro; exkl. Fahrtkosten in Höhe von 0,42 Euro/km – sowie bei Bedarf die Kosten für eine Übernachtung – zzgl. MWSt.
Kontakt
Günther Ebenschweiger
Tel.: +43 676 4 25 4 25 4
Mehr über den Präventionsexperten erfahren »
Anfrage
Fragen Sie ganz einfach unverbindlich an:
Weiterführende Literatur zu diesem Thema:
- Grüner, Thomas/ Hilt, Franz (2011): Systemische Mobbingprävention und Mobbingintervention. In: Huber, A. (Hg.): Anti-Mobbing-Strategien für die Schule. Praxisratgeber zur erfolgreichen und nachhaltigen Intervention. Köln: Wolters Kluwer. S. 89-106.
- Grüner, Thomas/ Hilt, Franz (2011): Systemische Mobbingprävention und Mobbingintervention. In: Bildung und Wissenschaft b & w, Zeitschrift der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Baden-Württemberg: Soziales Lernen. Gewaltprävention: konkrete Projekte beleuchten. Januar/Februar 2011. S. 24-26.
- Grüner, Thomas/ Hilt, Franz (2009): „Bei STOPP ist Schluss!“ Werte und Regeln vermitteln. 9., aktualisierte Auflage. Lichtenau: AOL-Verlag.