7. Februar 2022

Hilferuf

Ich bin gerade in Kärnten, um Kindern, Pädagog:innen und Eltern zu helfen und dabei haben mir drei Pädagog:innen aus Wien, NÖ und der Steiermark ihre Hilferufe geschickt:

  • 1. „Wir haben bei uns an der Schule zwei Klassen, die sehr unter dem Thema Mobbing leiden. Wie hoch wären die Kosten für ein Schutzprogramm? Wann wäre ein Termin möglich?“
  • 2. „Ich bin Klassenvorstand einer 4. Klasse AHS. Es gibt zur Zeit ganz große Probleme eines Kind als Mobbingopfer gegen eine Gruppe von 5-6 Kindern. Es wäre sehr wichtig, den Workshop so schnell wie möglich abzuhalten. Vielen Dank für Ihre Hilfe!“
  • 3. „Meine Tochter will schon lange nicht mehr in die Schule gehen, hat aber nie begründet, warum genau. Zuerst gab es nur kleine Vorkommnisse, dann erzählte sie, dass sie beim Umziehen im Turnunterricht aufgefordert wurde, sich vor den anderen zu entblößen.“

Diese drei aktuellen Beispiele haben eines gemeinsam: Den Schulen fehlt, um gruppendynamische Prozesse zu verändern und Kinder zu schützen, das Geld, weil bisher 18 Bundesregierungen nicht am Schutz der Kinder in Österreich interessiert waren. Kinder brauchen dringend unsere Hilfe! Auf Grund dieser beschämenden Tatsache müssen wir den Kinderschutz wohl selbst in die Hand nehmen.

Die Mutter berichtet weiter:

„Letzte Woche ist meine Tochter von Mädchen aus ihrer Klasse mit Brautschmuck dekoriert worden und es wurde eine „Zwangsheirat“ mit einem weiteren Außenseiter vollzogen. Einen Tag später hätte ein Mädchen ihrer Klasse eigens produzierte Hochzeitseinladungen für sie und den „Bräutigam“ im Pausenhof verteilt. Leider sind mir diese Dinge erst vor Kurzem zugetragen worden. Sie hat mir leider nie davon erzählt. Die Krönung war der gestrige Tag, als meine Tochter dazu aufgefordert wurde, Blätter und Gras zu essen. Sie ist in diesen Situationen anscheinend wie gelähmt und kann den Situationen von alleine nicht entkommen. Gestern wurde sie von dem Nachbarmädchen `gerettet´. Die Lehrerin wollte die Täterinnen zwar zur Rede stellen, aber sie haben sich vor ihr versteckt. Daraufhin hat die Lehrerin einfach nichts mehr gesagt. Meine Tochter hat dann zu Mittag alles ihrer Oma erzählt. Ich habe gestern länger gearbeitet und am späten Nachmittag davon erfahren. Da bis am Abend, keine Information vonseiten der Schule zu diesem Vorfall gekommen war, habe ich die Klassenlehrerin kontaktiert. Sie hatte keine Pausenaufsicht und wurde über diesen Vorfall auch nicht informiert. Sie bestätigte, dass die Klasse momentan sehr `problematisch´ sei und immer irgendeinen Blödsinn aushecke. Ich habe gleich Ihre Kontaktdaten an sie geschickt, mit der Bitte sie zu kontaktieren, da meiner Meinung nach dringender Handlungsbedarf besteht. Außerdem habe ich um ein Gespräch mit der Klassenlehrerin und der Lehrerin, die gestern Pausenaufsicht hatte, gebeten. Meine Tochter spricht kaum noch in der Schule, weder mit der Lehrerin noch mit ihren Mitschülern. Sie hat Angst in der Schule zu sprechen, hat dadurch keine richtigen Freunde (außer das Nachbarmädchen, das aber leider nicht in ihre Klasse geht) und ist somit ein leichtes Opfer.“

Liebe Grüße,

Günther