Wie im Posting gestern beschrieben, hatte ich diese Woche auch ein Gespräch mit einer von Mobbing stark betroffenen Frau. Sie hat mich – wie übrigens viele andere auch – kontaktiert und um ein Gespräch gebeten: „Herr Ebenschweiger, ich arbeite in einer Firma und werde seit Monaten von meiner Vorgesetzten brutal gemobbt. Ich wollte – ganz ehrlich – schon nach einem Monat kündigen, doch das kann ich mir nicht leisten, weil ich für die Kinder zu sorgen habe. Als es immer schlimmer wurde, bin ich zum Betriebsrat und zur Firmenleitung gegangen, beide haben mir gesagt „Da musst du durchbeißen! Als ich wahnsinniges Herzrasen bekam – ich dachte, es zerreißt mein Herz – meine Kopfschmerzen nicht mehr aufhörten und ich vor lauter Angst am ganzen Körper nur mehr zitterte, musste ich mich in den Krankenstand retten. Ich bin mittlerweile in Therapie, es geht mir schon etwas besser, aber wie es weiter geht, weiß ich nicht!“ Wenn Systeme, im konkreten Fall Betriebsrat und Firmenleitung versagen, bleiben massive am Körper und ganz besonders an der Seele und somit an der Gesundheit betroffene Menschen zurück; und in Österreich versagen viele System, wie ich aus meiner langjährigen Erfahrung weiß. Was wir brauchen sind – insbesondere in den Führungsetagen und als Vorgesetzte – Menschen, die sich nicht zu Sklav:innen von Systemen machen, sondern empathisch, wertschätzend, zuhörend und helfend für ihre Mitarbeiter:innen, für ihre Kolleg:innen eintreten und entscheiden! Alles was ich zur Stärkung und Hilfe beitragen konnte, habe ich der Frau gesagt; aber es kommt wieder viel zu spät – die körperlichen, seelischen und emotionalen Schädigungen gibt es schon!

LG Günther