5. Juli 2022

So stark belastet die Pandemie Volksschulkinder

Wie geht es Kindern nach zwei Jahren Corona? Dieser Frage gingen Bildungsforscher:innen der Bergischen Universität Wuppertal nach. „Ausgangslage für die Studie war die hohe Anzahl an Problemen, die viele Lehrkräfte während der Corona-Pandemie bei Kindern festgestellt haben“, erklärt Prof. Dr. Christian Huber. Gemeint sind zum einen sogenannte externalisierende Auffälligkeiten – also etwa Unterrichtsstörungen, Konflikte und Hyperaktivität – aber auch internalisierende Verhaltensprobleme, wie sozialer Rückzug und Angst. Dabei stellte sich heraus, dass Kinder selbst eine stark erhöhte Aggressivität bei sich selbst wahrnehmen, was laut den Forscher:innen eher ungewöhnlich ist, dass diese Aggressivität insbesondere bei Kindern feststellbar ist, die auch starke Zukunftsängste im Zuge der Corona-Pandemie entwickelt haben, dass Kinder der dritten und vierten Klassen im Schnitt deutlich in ihrem sozialen Lernen, insbesondere bei der sozial-kognitiven Verarbeitung, zurückliegen, weil sie in der Coronazeit viele soziale Lernerfahrungen nicht machen konnten. Das heißt: „Viele Volksschulkinder sitzen somit in einem Zustand in den Klassenzimmern, indem inhaltliches Lernen nur schwer möglich sein dürfte und etwa 30 Prozent der Lehrkräfte sind stark oder auch sehr stark belastet, etwa 10 Prozent so stark, dass man befürchten muss, dass sie perspektivisch ausfallen könnten“, so Christian Huber. „Alle sozialen Erfahrungen in Schule, Sport und Freizeit sind jetzt wichtig, zusätzlich können auch Sozialtrainings und Elterncoachings ein Teil der Lösung sein. Die Rolle von Eltern und Schulen ist dabei, Konflikte regelmäßig zu besprechen und Konfliktlösungen mit den Kindern zu erarbeiten“, weiß Christian Huber.

Liebe Grüße,

Günther