7. August 2022

Warum Österreich Gewalt fördert

Täter:in und auch Opfer zu werden, hat – wie Sucht auch – eine Geschichte. Gewalt beginnt nicht bei Mobbing, Vergewaltigung oder Mord, Gewalt beginnt als Haltung schon sehr viel früher z.B. bei der Erziehung, dem sozialen Umfeld, das Erlernen von Rollen und/oder Bewältigungsstrategien u.a.m. Diese Entwicklung – Dr. Jürgen Schmetz aus Hamburg nennt das „Prävention ab Nabelschnur“ – müsste mit wirksamer (Gewalt-)Prävention beeinflusst werden, um die Risikofaktoren zu senken und die Schutzfaktoren zu erhöhen. Österreich hat einen einfacheren Weg gewählt: es fördert mit dem absoluten Fokus auf das Strafrecht, ohne Rücksicht auf Prävention, die Gewalt und somit Täter:innen und übersieht, vergisst oder verdrängt die tausenden Kinder und Frauen als Gewaltopfer. Es ist unglaublich, aber wahr: Opfern – egal ob klein oder groß – wird in Österreich kaum Augenmerk geschenkt. Beginnende Gewaltgeschichten könnten wir professionell und wirksam mit (Gewalt-)Prävention beeinflussen und so Menschen davor schützen, Opfer von Gewalt zu werden. Beendete Gewaltgeschichten haben bereits sehr viel Leid, Schmerz, Hilflosigkeit, Ohnmacht, psychische Erkrankungen oder den Tod der Opfer verursacht und richtet sich an die Täter*innen. Mein Appell: Österreichische Politiker:innen sollten Kindern, Jugendlichen und vor allem Frauen gegenüber dringend mehr Empathie aufbringen, um mit (Gewalt-)Prävention Gewaltgeschichten zu korrigieren und nicht erst zu zu warten, bis es bereits zu spät ist!

Liebe Grüße,

Günther