11. August 2022
Wenn du allein gelassen wirst
„Hilfe leisten“ darf nicht so enden, wie bei Fr. Dr.in Kellermayr, die erst ansetzt, wenn schon alles zu spät ist und wie im aktuellen Fall, das Opfer Suizid begeht. Damit das nicht passiert, habe ich mir schon in den 80er Jahren als Polizist vorgenommen, alles zu tun, um rechtzeitiger da zu sein und habe begonnen, mich neben meinem (Brot-)Beruf Polizist mit (Gewalt-)Prävention auseinander zu setzen. Seit nunmehr 37 Jahren versuche ich Erwachsenen und seit rund 25 Jahren immer mehr Kindern und Frauen zu helfen, nicht Gewaltopfer zu werden, oder – wenn sie es schon sind – sie zu motivieren und zu ermutigen, diese Gewaltsituation zu verlassen.
Dazu sind theoretisches Wissen und praktische Erfahrung zu beispielsweise:
- Prävention,
- Gewaltentstehung,
- Opferhilfesuchverhalten,
- Bewältigungsstrategien,
- Systemische Gewalt- und Mobbing-Prävention
- Systemische Gewalt- und Mobbing-Intervention,
- Medienkompetenz,
- Systemisches Konfliktmanagement,
- Stressfaktoren,
- Suizidprophylaxe,
- Schutz- und Risikofaktoren
- Das Wahrnehmen von informeller und formeller Hilfe
erforderlich. Was hilft mein theoretisches Wissen, meine praktische Erfahrung, meine proaktive Einstellung und mein täglicher Einsatz für Kinder und Frauen, wenn die kleinen und großen Österreicher:innen generell von der österreichischen Politik – wie im Fall Dr.in Kellermayr – im Stich und allein gelassen werden und sich die „Maschinerie“ erst dann einschaltet, wenn schon alles zu spät ist?
Liebe Grüße,
Günther