12. September 2022

Mehr Menschen von Hass im Internet betroffen

Beleidigungen, Drohungen, Hass – das haben 24 Prozent der Befragten einer aktuellen Studie der Strafrechtlerin Prof.inDr.in Elisa Hoven von der Universität Leipzig schon einmal erlebt. Bei der gleichen Umfrage zwei Jahre zuvor waren es „nur“ 18 Prozent. „Aus Sorge vor Hass im Netz ziehen sich immer mehr Menschen aus dem öffentlichen Diskurs zurück“, sagt Prof.inDr.in Elisa Hoven. Sie befasst sich zusammen mit ihrem Team im Forschungsgebiet Medienstrafrecht intensiv mit der Problematik des digitalen Hasses. Die Studie zeigt erneut, dass die Auswirkungen von Hass im Netz nicht zu unterschätzen sind: Der Anteil der Befragten, die aufgrund von Hassreden vorsichtiger bei eigenen Beiträgen im Internet geworden sind, ist von 42 Prozent auf 50 Prozent gestiegen. Hier wird deutlich, dass Hasskommentare das Potential haben, den öffentlichen Diskurs insgesamt zu verändern. Wenn sich Personen aus der gesellschaftlichen Debatte zurückziehen und der sogenannte „Silencing-Effekt“ eintritt, dann ist letztlich nicht weniger als unsere Demokratie bedroht.

Die Ergebnisse der Studie sind hier nachzulesen: https://www.uni-leipzig.de/fileadmin/prins_import/dokumente/dok_20220829123452_ae0b27c451.pdf

Liebe Grüße,

Günther