Gemeinschaftssinn ist einer der tragenden Pfeiler unserer Gesellschaft. Zu seinen Grundlagen gehören Kompetenzen wie Empathie, Solidarität, Respekt, Hilfsbereitschaft und soziale Integration. Diese Dimensionen umfassen neben Empathie und Solidarität auch Gleichgültigkeit und Abwertung – zwei Aspekte, die eng miteinander verknüpft sind. Geht es um die Gleichgültigkeit gegenüber den Problemen anderer, zeigt sich ein bedenkliches Bild: Fast drei Viertel aller befragten 6- bis 11-Jährigen (70 Prozent) sind zumindest teilweise gleichgültig gegenüber Leidtragenden und weisen ihnen die individuelle Schuld dafür zu. Ein Fünftel der Kinder (22 Prozent) ist sogar stark von dieser Haltung überzeugt.

Der Einfluss der Eltern

Eine dem Gemeinschaftssinn abgewandte Einstellung der Eltern hat auf Gleichgültigkeit und abwertendes Verhalten der Jugendlichen einen signifikanten Einfluss. Unter derart negativ geprägten familiären Bedingungen weist jeder dritte Jugendliche (32 Prozent) anderen verstärkt individuelle Schuld zu und reagiert gleichgültig. „Die Daten deuten darauf hin, dass wir hier kein Randgruppenphänomen haben, sondern potenziell einen Flächenbrand. Die gezeigte Entsolidarisierung führt im Ergebnis zu einer gesellschaftlichen Degenerationsspirale. Das Prinzip der Solidargemeinschaft als Grundlage für eine gelingende Gesellschaft läuft Gefahr zu kippen.“, Prof. Dr. Holger Ziegler, Universität Bielefeld.

Weitere Studienergebnisse:

https://www.bepanthen.de/sites/g/files/vrxlpx36091/files/2021-01/studienpublikation-gemeinschaftssinn.pdf

Liebe Grüße,

Günther