13. Mai 2023

Hilfe bitte

Eltern baten mich vor kurzem um ein Gespräch, weil ihr Kind in einer Volksschule von Mobbing betroffen ist. Alle Versuche der Eltern, die Schulleitung zu einer Handlung gegen dieses Gewaltphänomen zu bewegen, scheiterten. Kein Einzelfall, denn solche Schulen sind – wie ich schon einmal berichtet habe – geschlossene Systeme und gefährliche Orte für Kinder. Im Herbst 2022 hat mich eine Mutter angerufen, dass sie wegen massiven Mobbings, ihre Tochter aus einem Gymnasium nehmen musste. Die betroffenen Professorinnen haben reagiert und mich um Hilfe gebeten. Die Schulleitung hatte abgelehnt. Im Frühjahr haben mich Eltern, deren Kind wegen Mobbings schon in psychotherapeutischer Behandlung war, um Hilfe gebeten. Die einzige Reaktion der Schulleitung war: „In meiner Schule gibt es so etwas nicht!“ Eine Professorin wendete sich an mich. Ihre Tochter wurde im eigenen Gymnasium acht Jahre lang gemobbt und ist aktuell in psychiatrischer Behandlung. Es ist ihr nicht gelungen, die Schulleitung in den acht Jahren davon zu überzeugen, dieses Martyrium zu beenden. Das ist die eine Seite der Medaille, die andere Seite sind ganz viele verantwortungsvolle Pädagog:innen und Schulleitungen, die rasch, besonnen, effektiv und menschlich reagieren und vor allem das Kindeswohl im Sinn haben. Das müssen wir in ganz Österreich schaffen, damit Schulen zu sicheren Orten werden.

Liebe Grüße,

Günther