Es war mir eine Ehre heute die ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen des Kriseninterventionsteams Steiermark und der Ö3-Kummernummer bei ihrer Weiterbildung „Psychosozialer Thementag“ als Referent mit dem Thema „Suizidalität: Über Suizid sprechen ist tabu. Sich zu töten nicht“, zu unterstützen. Suizidalität bedeutet, Suizidgedanken, -pläne und -versuche zu hegen. Die Beschäftigung mit den Gedanken aus dem Leben zu scheiden hat unter Jugendlichen zugenommen. Jugendliche wollen in den wenigsten Fällen sterben, sie wollen einfach nicht mehr so weiterleben wie bisher. Ich konnte bei dieser Weiterbildung viele persönliche und erschütternde Erlebnisse sowie meine Hilfsangebote für die Jugendlichen darstellen, in denen es bei ihnen bereits zur massiven Abwertung des Selbstwertgefühls und zum sozialen Rückzug gekommen war. Diese soziale Isolation verstärkt wiederum ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit und der Ausweglosigkeit. Durch die gedankliche Einengung auf resignative Themen und Gedanken, wird die Entwicklung eigener Lösungen unmöglich gemacht: Wut, Selbstbestrafung („Ritzen“) und Selbsthass entstehen, Todeswünsche erscheinen Jugendlichen schlussendlich als einziger „Ausweg“ aus der belastenden Gegenwart. Ein unterstützendes Umfeld, dauerhafte positive Beziehungen zu mindestens einer emotional stabilen erwachsenen Person, soziale Unterstützung, positive Vorbilder sowie ein emotional warmes, offenes und strukturiertes Erziehungsklima als Schutzfaktoren wären von großer Bedeutung – fehlen aber leider in den fast allen Fällen.

Liebe Grüße,

Günther