14. September 2023

Kinderschutz – Ich starte morgen

Morgen starte ich mit dem 1. Sozialtraining in einer Volksschule in das Schuljahr 2023-24 und bin schon gespannt, was dieses neue Jahr an emotionalen Erlebnissen bringen wird. Auf alle Fälle werde ich darüber berichten. Zu diesem Start schreibe ich eine Geschichte von P. Cornelis aus dem Buch „Damit unser Leben gelingen kann – Erzählungen und Märchen, aufgeschlossen für Gespräche in Schulen, Gemeinden und Jugendarbeit“ von Paul Jakobi.

„Zwei Eisblöcke. Es waren einmal zwei Eisblöcke. Das Verhältnis zwischen ihnen war sehr kühl, was nicht verwunderlich ist. Der eine dachte: Warum kommt der andere nicht näher zu mir? Aber der Eisblock konnte nicht gehen und kommen. Da dachte der eine: Wenn der andere auftaut, dann taue ich auch auf. Aber weil der Eisblock nicht von selbst auftaute, taute keiner von beiden auf. So geschah es, dass niemand auf sie zukam, und jeder noch mehr in sich vereiste. Nach Monaten – oder war es Jahre? –entdeckte der eine Eisblock eines Mittags, als die Sonne strahlte, dass er schmelzen konnte, und er sah, dass er sich zu Wasser verflüssigte, und dass er doch noch er selbst war. Auch der andere machte diese wunderbare Entdeckung. Über die ganz alltäglichen Wassergräben flossen sie aufeinander zu. Sie begegneten sich. Zwar spürten sie ihre Kälte noch, aber auch ihre Schwachheit und ihren guten Willen, ihre eigene Not und die von anderen. Sie fanden, dass sie einander nötig hatten und zusammen bleiben müssten.“

Wenn ich auftaue, taut (zumeist) auch der andere auf. Oft muss man über seinen Schatten springen, um zum anderen zu kommen. Wo die Sonne das Eis auftaut, verschwinden auch die Schatten.

Liebe Grüße,

Günther