6. September 2023
Präventionsfortbildung
Der aktuelle Missbrauchsfall lässt die Wogen hochgehen und manche Demonstrant:innen wünschen sich offenbar sogar die Todesstrafe. Die Medien greifen dieses emotionalisierende Thema auf und übertrumpfen jetzt sogar die Parteien, indem sie – wie ich in einer heutigen Tageszeitung lesen konnte – selbst strengere Strafen fordern. Normalerweise reagiert die Politik mit solchen raschen „Lösungen“, die leider gar keine sind, denn Täter:innen lassen sich – wissenschaftlich belegt – nicht von strengeren Strafen beeinflussen. Wäre das so, müssten in Ländern, in denen es die Todesstrafe, das Steinigen, etc. gibt, schon längst frei von Straftaten sein. Ein zentraler Lösungsansatz ist Gewaltprävention, um komplexe Gewaltphänomene langfristig bereits im beginnenden Keim zu ersticken. Dafür bräuchte es…
- a) eine Politik, die die Bereitschaft hat, ressortübergreifend und zukunftsorientiert – also über die Legislaturperioden hinweg – Gewaltprävention zu fördern.
- b) Medien, die wissen, dass die Forderung nach strengeren Strafen zwar die Auflagenstärken, aber ansonsten nicht das Papier wert sind, auf dem sie gedruckt sind und
- c) Eltern, sowie das soziale Umfeld sich ausreichend Zeit für Kinder nehmen, ihnen zuhören und Aufmerksamkeit schenken, an der Entwicklung interessiert sind und damit Kinder vor Gewalt schützen.
Um künftig gemeinsam und lösungsorientiert sexualisierte und patriarchale Gewalt bis hin zu (Cyber-)Mobbing und Cybergrooming richtig „bewerten“ zu können, biete ich (Medien-) Unternehmen eine Präventions-Fortbildung an.
Liebe Grüße,
Günther