27. Oktober 2023

Berührende Momente

Psychische Belastungen sind unsichtbar, und wenn Mobbing und Gewalt die Ursachen sind, dann bedeutet das für betroffene Kinder und Erwachsene, dass das einzig Berechenbare die Unberechenbarkeit der Mobber:innen und Täter:innen ist. Ich werde über erschütternde Texte und berührende Momente aus meiner gewaltpräventiven Arbeit berichten. Aktuell sind nur mehr knapp 50 Präsenz-Plätze für den 12. Österreichischen Präventionskongress „Alarmstufe Rot – Psychische Belastungen sind für Kinder und Erwachsene Realität: Wir reden darüber!“ – www.praeventionskongress.at – buchbar. Wenn auch du berührende Momente erleben möchtest und du Interesse hast, von europäischen Expert:innen zu psychischen Belastungen Top-Informationen zu bekommen, wenn du mitdiskutieren und dich austauschen möchtest, dann solltest du dich wirklich rasch für ein Präsenz-Ticket registrieren oder ein Online-Ticket buchen.

So hat mir erst kürzlich die 12-jährige Vanessa (Name geändert) folgenden Brief geschrieben: „Ich weiß nicht, wie ich es formulieren soll. Seit einem Jahr ritze ich mich, meine Familie hat es herausgefunden und ich habe versprochen, dass ich es nicht mehr mache; aber ich mach es trotzdem. Meine Schwester fragt mich, ob ich zur Therapie gehen will. Ich sage immer nein, aber ich brauche schon Hilfe. Ich habe auch eine Essstörung. Der Grund, warum das so ist, ist, weil ich mich nicht wohl fühle in meinem Körper. Ich sage niemandem, dass ich mich ritze. Seit ich in meiner Schule neu bin, hatte ich schon Suizidgedanken. Ich wurde in der dritten und vierten Volksschulklasse sehr stark gemobbt und ich wurde auch „fette Kuh“ und vieles mehr genannt. Ich habe auch schon vier Mal versucht, mich umzubringen. Ich mag es nicht, über meine Probleme zu reden oder Hilfe zu suchen. Ich wurde zu einer Person, die ich nie sein wollte. Es zerstört mich innerlich, dass ich mich nicht hübsch finden kann. Ich sage es meiner Mutter nicht, weil ich ihr keine Sorgen machen will. Ich bin erst zwölf, aber mein Herz wurde schon oft gebrochen und ich wollte einmal geliebt werden. Ich weine jeden Tag und bitte Gott, dass mein Leben besser wird. Ich weiß, dass meine Freunde und andere Leute es schlimmer haben, deswegen erzähle ich es niemandem. Meistens weine ich deswegen. Danke, dass ich Ihnen schreiben durfte!“

Ich ende mit einem Zitat aus dem Buch „Der träumende Delphin“ von Sergio Bambaren: „Es kommt eine Zeit im Leben, da bleibt einem nichts anderes übrig, als seinen eigenen Weg zu gehen. Eine Zeit, in der man die eigenen Träume verwirklichen muss. Eine Zeit, in der man endlich für die eigenen Überzeugungen eintreten muss.“

Liebe Grüße,

Günther