6. Oktober 2023

SOS

Diese Woche: In einer Klasse konnte ich zwei Mobbing-Opfern helfen. Ein Mädchen bat mich um ein Gespräch: „In meiner Familie gibt es Gewalt, ich wurde schon mit dem Umbringen bedroht und die Polizei war schon da. Ich kann kaum schlafen, weine sehr viel und – das erzähle ich nur Ihnen – ich ritze mich seit einiger Zeit und brauche Hilfe.“ Gleichzeitig bekam ich von einem anderen Mädchen einen Brief, den ich hier veröffentlicht habe. In einer Parallelklasse: Die Pädagogin kam mit Tränen in den Augen zu mir: „Bei 23 Schüler:innen gab es eine „2“(gut), mehrmals „3“ (es gibt Menschenrechtsverletzungen in der Klasse ),„4“ (ich bin persönlich betroffen) und „5“(ich habe Angst in die Schule zu gehen).“ In einem anderen Fall sagte der Schuldirektor: „Ich habe in einer Klasse ein massives Mobbingopfer. Ich bin gerade dabei, die Finanzierung aufzustellen und melde mich dann. Ich hoffe, Sie haben dann auch Zeit für uns.“ Die Schulleitung eines anderen Gymnasiums: „Herr Ebenschweiger, wir brauchen dringend Ihre Hilfe! In einer Klasse sind die Schüler:innen nicht mehr zu bändigen und ein Unterrichten ist kaum mehr möglich.“ Eine Professorin: „Wir brauchen ganz, ganz dringend Ihre Hilfe. Wir haben einen Mobbing-Notfall in der Klasse und ich bitte Sie, sehr sehr dringend um ein Sozialtraining.“

SOS: Das Schuljahr hat erst begonnen und der Trend in die psychische Katastrophe der Kinder und Jugendlichen ist klar erkennbar. Klar erkennbar ist aber auch, dass durch die Missachtung der Bedürfnisse und Rechte der Kinder und Jugendlichen durch die Politiker:innen, die seelische Entwicklung und Gesundheit der Kinder und Jugendlichen zerstört wird.

Liebe Grüße,

Günther