Diese Woche hat mich ein Pädagoge kontaktiert und mir folgendes geschrieben: „Ich bin Klassenvorstand einer 4. Klasse Gymnasium. Es gibt zur Zeit ganz große Probleme: ein Kind als Mobbingopfer gegen eine Gruppe von 5-6 Kindern. Es wäre sehr wichtig, den Workshop so schnell wie möglich abzuhalten. Vielen Dank für Ihre Hilfe!“ Ich habe dem Pädagogen dann die Unterlagen mit Kurzbeschreibung und Kosten übermittelt. Die Antwort darauf war: „Sehr geehrter Herr Ebenschweiger, danke für Ihre rasche Rückmeldung. Leider habe ich kein OK von der Schulleitung bekommen, da ICH die Kosten nicht aufbringen kann.“

Ich übernehme Verantwortung und habe daher angeboten, selbst auf Sponsor:innen-Suche zu gehen oder – wenn das nicht klappt – dem Pädagogen, ein Weihnachtsgeschenk zu machen und das „Klasse-ohne-Mobbing-Training“ kostenlos durchzuführen. Die Antwort war: „Ich bin sprachlos, wirklich sprachlos!“ Wer nicht selbst von (Cyber-)Mobbing betroffen war oder ist, kann sich nicht vorstellen, welche Qualen und welches Leid, welche Demütigungen und welche Herabwürdigungen im Klassenkontext junge Menschen – beginnend oft schon im Kindergarten – erleben und aushalten müssen. Solange sich Österreich weigert, neben den Symptomen auch die Ursachen von Mobbing zu bekämpfen, solange werden Kinder, Jugendliche und Erwachsene bewusst und massiv psychisch, emotional und kognitiv geschädigt.

Liebe Grüße,

Günther