Aktuell werde ich täglich kontaktiert und gebeten – beginnend am besten schon gestern –Radikalisierungspräventions- und Anti-Diskriminierungs-Workshops umzusetzen. Ich könnte aus der Haut fahren, weil es von politischer Seite an allem fehlt: an einer Ist-Zustands-Analyse, an Zielbeschreibungen, am Realitätsbezug, an langfristigen Strategien und Finanzierungen und ganz ehrlich: an einer Pro-Präventionshaltung der Parteien. Schnell Workshops umzusetzen bedeutet gleichzeitig: „Außer Spesen nichts gewesen“, denn entscheidend ist – und das ist nicht in drei bis vier Stunden schaffbar – bei den Jugendlichen im besten Fall einen Reflexionsprozess und einen Perspektivenwechsel zu initiieren.

Der Leidensdruck der Österreicherinnen und Österreicher – auch Wähler:innen – wegen Gewalt gegen Frauen, Mobbing bei Kindern und Jugendlichen. Radikalisierung und Extremismus – da brauche ich kein Wahrsager zu sein – verschärfen sich immer mehr und werden größer. Das heißt, entweder sind die österreichischen Politiker:innen bereit, die Ursachen von Gewalt, Mobbing und Radikalisierung bzw. Extremismus mit Gewaltprävention und mit Projektmanagementmethoden zu reduzieren oder die Wähler:innen werden „Lösungen“ für ihren eigenen starken Leidensdruck finden.

Liebe Grüße,

Günther