28. Januar 2024

Bereits Volksschulkinder brauchen Hilfe bei Mobbing

Die Schulleiterin einer Volksschule hat mir folgendes geschrieben: „Sehr geehrter Hr. Ebenschweiger, in unserer 1. und 2. Klasse scheint es im Klassenverband unterschwellige Konflikte zu geben. Teilweise haben diese bereits im Kindergarten begonnen, sind aber nicht für uns klar zu identifizieren. Zwischendurch flackern Mobbingverdachtsmomente auf, lassen sich aber nicht von uns lokalisieren. Aus diesem Grund wollen wir Sie bitten, mit diesen Klassen zu arbeiten.“ 

Kinder weisen immer öfter Defizite bei ihren psychischen Grundbedürfnissen auf: Sicherheit. Beziehung. Kontrolle. Stimulation. Anerkennung.

Um diese Defizite auszugleichen, beginnen sie bereits im Kindergarten auf dissoziale Weise andere Kinder auszugrenzen, zu beleidigen, zu schlagen und sogar schon zu mobben.

Mobbing ist fast immer mit Selbstwirksamkeit und Erfolgserlebnissen verbunden und bewirkt bei diesen Kindern eine Steigerung des Selbstwertgefühls:

  • Sicherheit: Wer Mobber:in ist, kann nicht Opfer sein. 
  • Beziehung: Mobber:innen, Assistent:innen und Verstärker:innen freunden sich an und bilden eine feste Clique. 
  • Kontrolle: Mobber:innen üben Macht aus und beeinflussen das soziale Geschehen. 
  • Stimulation: Mobbing macht Spaß, ist geil und hat eine stimulierende Wirkung.
  • Anerkennung: Mobber:innen gehören zu den Coolen, genießen Ansehen und fühlen sich respektiert.

Die kommende Woche ist daher für diese Volksschulklassen reserviert. Es gilt wie immer der Spruch: „Wer Schwierigkeiten macht, hat Schwierigkeiten“. 

LG Günther