15. Januar 2024

Vorsätze

Zu den Vorsätzen für 2024, bekam ich zu Silvester von einem guten Freund folgende Zeilen: „Falls jemand gute Vorsätze für das Jahr 2024 benötigt, ich habe noch völlig unbenutzte aus den vergangenen Jahren!

Ungefähr so sehen auch die politischen Vorsätze aus, wenn es um das Thema Gewalt- und Radikalisierungsprävention geht.

Obwohl wir gerade erst einmal Mitte Jänner haben, war meine Expertise zum Präventionsbereich „Radikalisierung“ bereits in 3 Workshops gefragt! Den Unmut der Pädagog:innen, Trainer:innen, Betreuer:innen und Student:innen darüber, mit diesem komplexen Thema „alleingelassen“ zu sein, konnte ich hören, sehen und spüren.

Nicht überraschend wurde ich gefragt: „Hr. Ebenschweiger, wie sehen Sie die politische und gesellschaftliche Entwicklung dazu für 2024?“. Ich denke – und dazu brauche ich kein Hellseher zu sein – dass sich die Radikalisierungsprozesse auf religiöser und politischer Ebene noch weiter steigern und extremistische Handlungen die Folge sein werden.

Eine professionelle Gewaltprävention kann die Ursachen und Folgen von Radikalisierung reduzieren. Um mehr Professionist:innen auf diesem Gebiet ausbilden und Workshops finanzieren zu können, bedarf es jedoch politische Unterstützung – um die ich mich in den letzten 4 Jahrzehnten (!) vergeblich bemüht habe. Leider werden wir als Österreicher:innen diese politischen Versäumnisse 2024 schmerzhaft zu spüren bekommen.

Nichtsdestotrotz bleibt mein Vorsatz – wie in den letzten Jahren – mit aller Kraft Kinder und Frauen vor Mobbing und Gewalt zu schützen. Ich würde mir wünschen, dass noch mehr Menschen diesen Vorsatz unterstützen und begleiten.

LG Günther