3. März 2024

Das geht ja auf keine Kuhhaut

Letzte Woche habe ich mich mit einem anderen Präventionsexperten ausgetauscht. Er meinte: „Günther, das was die österreichische Politik den Kindern, Jugendlichen, Frauen und Familien seit Jahren antut, geht ja auf keine Kuhhaut!“.

Die Redewendung stammt aus dem Mittelalter, als man dachte, dass der Teufel die Sünden jedes Menschen auf Pergament notiert. Das heißt, wenn es so viele Sünden waren, die nicht mal auf einer Kuhhaut Platz fanden, dann musste es sich schon um einen besonders üblen Schurken handeln!

Ich verstehe den Vergleich meines Kollegen. 18 Bundesregierungen haben es bisher verabsäumt, geeignete Maßnahmen zu treffen, um Gewalt und Mobbing im Vorfeld zu VERHINDERN.

In Österreich wird auf einen „Reparaturansatz“ gesetzt, der darin besteht, Menschen zu helfen, wenn sie schon Opfer geworden sind. Leider hilft es den Opfern wenig, wenn Politiker:innen öffentlich Bestürzung zeigen und sagen, dass alles gemacht wurde, was möglich war, bzw. erwägen, Strafen zu erhöhen. 

Um Kinder, Frauen und Familien vor Mobbing und Gewalt zu schützen, muss endlich ausreichend in eine ursachenorientierte, professionelle und wirksame Gewalt-PRÄVENTION investiert werden. Denn die Wahrscheinlichkeit, Opfer von Gewalt zu werden ist mittlerweile sehr hoch. Tendenz steigend. Die aktuellen Nachrichten sprechen eine deutliche Sprache.

Liebe Politiker:innen, überlassen Sie die Sicherheit und das Wohlergehen der Österreicher:innen nicht dem Zufall.

LG Günther