23. April 2024

Fazit: Lesekompetenz vermindert dissoziales Verhalten

Das Wohlbefinden von Kindern in der Schule hat nicht nur Einfluss auf deren schulische Leistungen, sondern ist auch ein wichtiger Sozialisierungsfaktor. Neben dem physischen und sozialen Wohlbefinden, spielt vor allem das psychische Wohlbefinden eine zentrale Rolle (WHO, 2014). Dissoziales Verhalten, d.h. problematische Verhaltensweisen, in der Klasse oder Schule können das Sicherheitsgefühl von Schüler:innen stören und somit das schulische Wohlbefinden gefährden. 

Neueste Studienergebnisse des IFS zeigen, dass von zehn berücksichtigten Formen dissozialen Verhaltens Ausgrenzungen, Beschimpfungen und physische Gewalt am häufigsten von Kindern in deutschen Grundschulen erlebt werden. 

Konkret erleben diese Schüler:innen:

  • dass sie beim Spielen oder anderen Dingen nicht mitmachen dürfen (54.6 % der Kinder, davon 16.1 % einmal in der Woche),
  • dass sich über sie lustig gemacht wird oder sie beschimpft werden (52.3 % der Kinder, davon 17.3 % einmal in der Woche),
  • dass sie geschlagen werden oder ihnen wehgetan wird (49.4 % der Kinder, davon 12.3 % einmal in der Woche) und
  • dass Lügen über sie verbreitet werden (39.2 % der Kinder, davon 11.2 % einmal in der Woche). 

Die Daten sind im EU-Vergleich relativ ähnlich. Der Vergleich zwischen den Staaten, aber auch innerhalb der Staaten, zeigt deutlich, dass eine niedrigere Lesekompetenz der Schüler:innen mit einem höheren dissozialen Verhalten verknüpft ist.

Was lernen wir daraus? Lesen bildet. In jeder Hinsicht.

LG Günther

Quelle: Institut für Schulentwicklungsforschung