5. Mai 2024
Mein Herz blutet
Vor einigen Tagen habe ich geschrieben, dass ich bereits bis Ende März 2025 vorgebucht bin. Mittlerweile reichen die Buchungen für meine Präventionstrainings bereits bis Mai 2025 und weit und breit keine positiven Signale der Unterstützung durch die Politik. Weder auf Landes-, noch auf Bundesebene.
Die Verbindung zwischen den Parteien und den Menschen dieses Landes ist irgendwann gerissen, denn es gibt keine erkennbare Resonanz mehr zwischen den Entscheidungsträger:innen und insbesondere den von Gewaltphänomenen betroffenen Bürger:innen in Österreich. Darunter leiden mittlerweile tausende Kinder und Erwachsene.
Wenn ich dann Briefe als Hilferufe von jungen Mädchen und Buben erhalte und weiß, dass ich in naher Zukunft den von Gewalt und Mobbing betroffenen Kindern und Jugendlichen nicht mehr helfen kann, dann blutet mein Herz.
Erst vorige Woche habe ich folgende Zeilen erhalten:
„Lieber Günther, die zwei Workshop-Tage waren sehr toll. Es war zwar emotional, aber trotzdem sehr lehrreich und wichtig. Die Sachen, die du dir ausgedacht hast / mit uns gemacht hast, werden die Klassengemeinschaft hoffentlich bessern. Ich mochte diesen Workshop sehr…
Ich hätte da noch was am Herzen. Ich habe mich am Handgelenk geritzt. Leider mache ich es wieder und wieder und niemand weiß das, da ich versprochen habe, damit aufzuhören. Dann ist es aber schlimmer geworden nach dem Versprechen. Ich hatte auch schon einmal ein Messer in der Hand, aber irgendwas hielt mich davon ab, mich umzubringen. Es fühlt sich gut an, es aufzuschreiben. Danke!“
Ich kämpfe weiter dafür, dass kein junger Mensch mit solch dunklen Gedanken allein bleibt. Seid auch ihr euch eurer Möglichkeiten bewusst, mehr Licht ins Leben anderer zu bringen. Oft reicht schon ein wenig Aufmerksamkeit, ein Zuhören, ein Lächeln aus, um betroffenen Kindern und Jugendlichen aus ihren dunklen Gedanken zu helfen.
LG Günther